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Re: Multi-Kulti ist nicht tot!!

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Von Kurt Nickel am 24. Oktober 2010 17:13:13:

Als Antwort auf: Re: Multi-Kulti ist nicht tot!! von Fatima Özoguz am 22. Oktober 2010 20:32:59:

>Hallo Kurt
>Ja, das ist so eine Sache. Der Kampfbegriff "Multikulti", meist im negativen Sinne gebraucht, ist in aller Munde, in der Regel mit der Bewertung "tot", oder "gescheitert" versehen. Bisher konnte mir aber noch niemand definieren, was das genau sein soll, oder wollte es nicht, keine Ahnung. Immer wenn man konkret nachhakt, kommen entweder völkische Stammtischparolen, ein Gefasel von einer wie auch immer gearteten "Leitkultur", bei der man sich offenbar auch nicht so ganz einig ist, wie selbige zu definieren wäre, oder das große Schweigen.
>
>Tot ist nur das Bemühen, Menschen zu integrieren. Jedenfalls bei der derzeitigen Bundesregierung. Dies scheint ein sehr anschauliches Ende der Integrationspolitik der Union mit offensichtlichem Rechtsruck zu sein!
>Jeder redet zwar vollmundig von "Integration", bzw. eher von "Integrationsverweigerern", gemeint sind natürlich nur Muslime. Ich behaupte auch mal, dass es gar nicht gewünscht wird, dass wir uns integrieren, es sei denn, wir assimilieren uns total, legen den Islam ab und spielen das ganze Spiel des Kapitalismus mit, dann sind wir willkommen. Sowieso können wir es nur falsch machen, wenn man die Medien so verfolgt. Bringen sich Muslime irgendwo ein, kommt der Vorwurf "Unterwanderung". Tun sie es nicht, dann schreit alles "Parallelgesellschaft". Es ist mittlerweile erwiesen, dass viele schon aufgrund ihres Namens nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden, auch wenn die Qualifikation der der Mitbewerber entspricht. Und dann wundert man sich, dass die Loyalität zu Deutschland abnimmt? Davon abgesehen, wie soll das dann mit den anscheinend anzuwerbenden "Fachkräften" werden?
>Jetzt jammert man auf allen Kanälen über die sogenannte "Deutschfeindlichkeit", auf diesen Zug ist auch Günter Jauch in stern tv aufgesprungen . Niemand erwähnt dabei allerdings, dass es sich fast ausschließlich um Hauptschulen handelt, wo hauptsächlich die landen, die ohnehin nicht die besten Zukunftchancen haben. Also ist es ein soziales Problem und hat nichts mit der Religion zu tun, wie man jetzt ständig behauptet. Es ist nicht entschuldbar, wenn Mitschüler gemobbt werden, sobald sie in die Minderheit geraten, aber es liegt halt daran, dass sich diese Jugendlichen seit Jahren diskriminiert und abgelehnt sehen. Dass sie dann ihren Frust an Schwächeren austoben, ist schlimm, und dagegen muss zweifellos vorgegangen werden. Aber schon das ist ja nicht erkennbar. Lösungsvorschläge habe ich bisher noch keine gehört.
>Seit meiner Konvertierung habe ich auch Diskriminierung und Ausgrenzung im Alltag erfahren. Schon vor mehr als 10 Jahren überlegte ich schon, wie sich wohl ein Jugendlicher fühlen muss, wenn eine 35 - jährige Hausfrau und Mutter kurz vorm Explodieren ist. Manchmal habe ich den Eindruck, dass gewisse Kräfte diese Entwicklung forcierten, um die Gesellschaft immer weiter auseinanderdriften zu lassen. Ein 14-jähriger Hauptschüler durchschaut das natürlich nicht und reagiert seinen Frust und Rachegefühle an Schwachen ab, er reagiert also genauso, wie spaltende Hintermänner es wollen.
>>Man kann sich gegen Globalisierung nicht verschließen, nur die Union scheint das zu können. Der Mechanismus unserer gesamten Weltbevölkerung ist auf Miteinander und Voneinander ausgelegt. Alle Kommunikationsmechanismen, alle Wirtschaftlichen Handelsaspekte wachsen zusammen und unsere Bundesregierung erklärt öffentlich die Beendigung dieses Prozesses.
>Leider scheinen die Regierungen wohl eine andere Vorstellung von Globalisierung zu haben als Sie. Denn die von denen betriebene Globalisierung soll gar nicht dem Miteinander dienen, sondern nur der globalen Ausbeutung.
>>Es stellt sich die Frage, ist es der momentane Trend, nach rechts zu rücken oder ist es nur das Bedürfnis, kurzzeitig Vorteile zu erlangen. Vorteile, die bei der Union in der letzten Zeit recht dünn gesät sind. Natürlich könnte es auch eine Form von Hilflosigkeit sein, wo den Verantwortlichen schlicht die Optionen ausgingen, eine Haltung einzunehmen, nachdem jene Positionskommentare verschiedener Politiker der Union unkontrolliert eskaliert waren.
>Nein, das ist alles eine Ablenkung, siehe den Beitrag von Cengiz "Intergrationsdebatte- welcher Sinn?" Die CDU ist auf einem Tiefpunkt angelangt und will damit die Gunst des Wählers zurückerobern, dem Springer & co jahrzehntelang eingeredet haben, dass der Islam und die Muslime böse sind, spätestens nach dem 11. September. Daher lässt sich mit dem Thema gut fischen, und das tun mittlerweile fast alle Parteien, bis auf die Linkspartei.
>>Insbesondere in den letzten Wochen sind viele Defizite aufgedeckt worden. Es war erstmals Thilo Sarrazin, der sich traute, offen darüber zu reden und wurde, so ganz nebenbei, steinreich. Er brach das Tabu des Schweigens und brachte Elemente ein, die nicht akzeptabel waren. Zumal mit ähnlichen Argumenten bereits vor über 70 Jahren praktisch die ganze Welt in Brand gesetzt wurde. Dass jene abscheulichen und verwerflichen Instrumente, genetische Dispositionen und Phylogenetik, einfach nur mittel zum Zweck waren und Sarrazins Wohlstand und Geltungsbedürfnis frönten, ist ein anderes Thema...
>>Aber er hat eine Lawine ins Rollen gebracht insofern, dass man endlich darüber spricht, was Viele schon seit Langem störte, sich aber niemand traute, darüber zu reden.
>Jaja, Thilo, der heldenhafte Tabubrecher, wie er in der zionistischen Presse gefeiert wird. In Wirklichkeit gab es nie ein sogenanntes "Tabu", Islamhetze ist doch in, seit dem 11. September verstärkt, aber auch vorher schon. Und bitte, wo "traute" man sich denn nicht? Ich erinnere nur an die finsteren Titelbilder des Spiegel, wenn der Islam thematisiert wurde.
>Man hat das Ganze jetzt hochgekocht, weil das jetzige kapitalistische System am Ende ist und die Menschen verunsicherter sind denn je, da der in den Medien vielbeschworene "Aufschwung" bei ihnen nicht angekommen ist. So kann man doch gut ablenken.
>>Hassprediger und Migrations- Unwillige sollten eine aussterbende Spezies sein. Auch jene, die offen gegen unser Land hetzen und schimpfen, sich dabei jedoch vom sozialen Netz auffangen lassen, sollten hier nichts zu suchen haben! Am Rande sei bemerkt: Auch Thilo Sarrazin könnte der Gruppe der Hassprediger durchaus zugeordnet werden, wenn man den Begriff fair werten will.
>Zustimmung, allerdings betrifft das noch eine ganze Reihe anderer Personen, vor allem Sarrazins Ghostwriter.
>
>>Eine Vielfalt, wo sich jeder gegenseitig achtet und jeder Jeden seine Freiheit des Denkens lässt, wo keiner versucht, seinem Gegenüber seine Ansichten und Religionsrituale aufzuzwingen, diese Vielfalt kann auch sehr ertragreich sein, sofern man Rahmenbedingungen schafft, wo das funktionieren kann.
>Sehe ich auch so..
>
>Natürlich war ich im ersten Moment etwas erzürnt, zumal der Mann nicht danach aussah, dass er einer geregelten Tätigkeit nachgeht. Doch ich verfalle jetzt nicht dem Trugschluss und verurteile nun alle südländisch aussehende Menschen pauschal als Taugenichtse! Ich denke, auch in seinem Herkunftsland hätte dieser Mann Probleme und solche Gestalten tummeln sich in allen Herren Ländern...
>

>das ist es eben, in seiner Heimat hätte der auch keine Chance. Leider differenzieren nur wenige so wie Sie es tun, und Erfahrungen prägen nun mal leider ungemein, aber ich käme ja auch nicht auf die Idee, alle Deutschen wären Nazis.


Liebe Fatima,

leider ist es nun mal so, dass der Islam so manchen Politiker völlig egal ist, auch wenn er so redet, als läge er ihm und die Integration der Bürger am Herzen. Ihm interessieren nur seine eigenen Vorteile und dafür wechselt er Positionen, wie sie im von Nutzen sind. Hinzu kommt noch, dass viele Bürger den Islam wohl fehlwerten und sich darum davor ängstigen, da sie nicht darüber informiert sind oder ihn durch Vorverurteilung ablehnen. Ich bereite gerade einen Beitrag vor, um die Situation aus meiner Sicht zu erklären versuchen.

Ich selbst habe den Koran auch noch nicht gelesen. Als langjähriger Christ (2003 aus der Kirche ausgetreten) noch nicht einmal die Bibel. Doch das haben die allerwenigsten Christen getan, was bei den Muslimen in Bezug auf den Koran wohl eine Sünde wäre. Wir hatten in der Fachschule für Sozialpädagogik (über 20 Jahre her) uns intensiv mit den Koran befasst und einen muslimischen Arzt, den ich persönlich kannte, als Referent. Hier hörte ich zum allerersten Mal Detailliertes hierüber. Doch jetzt, wo ich mich auf die Ebene dieses Forums hier begeben habe denke ich, es wäre sinnvoll, zumindest Auszüge aus dem Koran mal zu lesen. Während meines kommenden Türkei-Urlaubes denke ich, dass ich mir dieses heilige Buch kaufen werde.

Herzliche Grüße

Kurt



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