Sehr geehrter Herr Özoguz, in der Grundaussage gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht. Keine Religionsgemeinschaft kann und darf es hinnehmen, dass ein anderer ihre Priester ausbildet und das ist schon gar nicht Aufgabe des Staates. Genau das regelt ja unser Grundgesetz mit der Anerkennung von Religionsgemeinschaften. Diese Gemeinschaften sollen damit eigene Rechte bekommen, eigenes Recht setzen können und auch eigene Schulen gründen können. Insbesondere können sie dann ihr eigenes Fachpersonal ausbilden. Allerdings setzt das Grundgesetz Mitwirkung voraus. Der Status einer Religionsgemeinschaft wird auf Antrag anerkannt. Anerkennungen erfolgten u.a. für die Heilsarmee, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, die Mennoniten Gemeinden und zuletzt die Zeugen Jehovas, nur um mal ein paar besondere Exoten hervorzuheben. Meines Wissens wurde nur ein Antrag endgültig abgelehnt und zwar der für die Scientology Kirche, weil es nicht gelang, sich von einer gewerblichen Einrichtung zu unterscheiden. Hat überhaupt schon mal ein islamischer Kulturverein einen Anerkennungsantrag gestellt? Falls ja, und der Antrag wurde abgelehnt, würde ich gerne mal die Begründung lesen. Dann war der Verein wahrscheinlich juristisch ganz schlecht beraten. Falls nein, warum bedient man sich nicht der Möglichkeiten, die dieser Staat bietet und bildet selbst in amtlicher Funktion seine Imane aus? Ist das nicht gewollt? Ich danke Ihnen ansonsten, dass in diesem Forum lesen und lernen darf. Insbesondere Ihre Hintergrundinformationen zum Iran sind sehr hilfreich: Alles Gute
Hans Pütz |
- Re: Soll der Islam Teil Deutschlands werden ohne Muslime? Yavuz Özoguz 22.10.2010 17:02
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