Lieber Herr Sanders, daß die suche nach dem 'Wahren' im leben wesentlich getragen sei von not, habe ich schon immer abgelehnt und halte ich für grundfalsch. im gegenteil. erst durch die sicherung der materiellen lebensgrundlagen sind wir handlungsfrei. und daß diese lebensbasis, wie sie sie nennen, und dieser begriff trifft sehr gut, ein hohes niveau hat, liegt an den möglichkeiten, die kooperative menschliche gemeinschaften in sich tragen und unseren einsichten in die naturgesetze. reichtum und armut sind immer relative kategorien. und sie bedingen sich gegenseitig. reichtum ohne armut ist nicht möglich. ebenso nicht armut ohne reichtum. wir sollten uns dies, völlig unabhängig unserer wahrnehmung im vordergrund liegender erscheinungen, stets bewusst sein. auch ich unterwerfe mich freiwillig bestimmter ethischen und moralischen anforderungen. schon in der anerkennung der natur, ihren inneren gesetzen auch in der instanz menschlicher biologischer systeme mit ihrer entwicklungsgeschichte, werde ich träger einer konkreten philosophie. das, was sie ansprechen, ist die orientierungslosigkeit, die das Haben über das Sein stellt. sie war noch nie mit der auflösung existenzieller zwänge begründet, sondern existiert in allen ausprägungen gesellschaftlicher verfasstheiten. und sie trägt immer im zentrum die angst. angst fressen seele, wie fassbinder es genannt hat, aber schon bei Ibn Rashid im 12. jahrhundert christlicher zeitrechnung (cZ) auftaucht. und letztlich auch bei Mohammed und Jesus.
mit grüßen, willi |
- Re: Banken ... - namenskorrektur Willi Übelherr 20.10.2010 14:09
(0)