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Re: Und wieder ein Neuer in diesem Forum...

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Von Fatima Özoguz am 17. Oktober 2010 13:01:05:

Als Antwort auf: Und wieder ein Neuer in diesem Forum... von Karsten Tempelmann am 16. Oktober 2010 22:50:01:

Hallo Karsten

herzlich willkommen in unserem schönen Forum. Leider ist es sehr selten, dass Nichtmuslime sich auch trauen, mal mit-, statt über uns zu reden.
Der Islam ist nicht auf eine bestimmte Ethnie oder Region begrenzt. Unser Prophet kam als "Barmherzigkeit für die Welten", der Islam ist eine Universalreligion und nicht allein auf den Orient beschränkt.
Dass es in Afrika, China, Südamerika, Indien, Indonesien usw. viele Christen gibt, wird selbstverständlich hingenommen, aber Islam verbindet man immer noch mit orientalischer Kultur. Es gibt immer mehr Menschen aus dem westlichen Kulturkreis, die sich dem Islam anschließen, die werden aber noch als Exoten betrachtet, teilweise auch von geborenen Muslimen selber, wenn auch im positiven Sinne. Viele meiner Landsleute dagegen reagierten negativ oder zumindest irritiert, wie natürlich auch meine Familie. So fragen manche, wie man sich als "aufgeklärter" Mensch "so einer rückständigen" Religion zuwenden könnte, manche unterstellen einem gar, "sich gegen das eigene Volk" zu wenden, was totaler Unsinn ist.
Gerade Muslime treten nicht für Nationalismus ein, aber für Souveränität aller Länder, auch Deutschlands , z.B. für die Befreiung von US-amerikanischer Bevormundung.
Wir sind für Zinsverbot statt für hemmungslosen "immer-mehr"- Kapitalismus, der uns die Wirtschaftskrise beschert hat.

Es wird in letzter Zeit so getan, als hätte Deutschland keine anderen Probleme als die Anwesenheit von Muslimen, wenn man sich MEdien und Fernsehprogramme anschaut. Kein Tag vergeht ohne Diskussionsrunden , wie man uns "besser integrieren" könnte, oder es wird von Neunmalklugen (vulgo Dummschwätzern) lang und breit dargelegt, warum wir nicht integrierbar sind, nämlich aufgrund unserer Religion, wie diese Herrschaften meinen.
In Wirklichkeit wird doch so ein Theater gemacht, weil viel gravierendere Probleme vertuscht werden sollen. So herrscht beispielsweise an Schulen ein eklatanter Bildungsnotstand durch Lehrermangel Lehrer müssen von einer Schule zur anderen hüpfen, um "auszuhelfen", weil nicht genügend eingestellt werden. Grundschulen sind "verlässlich", was die Dauer der Anwesenheit der Kinder in der Schule angeht, nicht etwa des Unterrichts! Dies, damit diese nicht wieder um 10 uhr vor verschlossener Tür stehen. Aber das bedeutet nur, dass sie dort beschäftigt sind, nicht etwa, dass auch Unterricht erteilt wird, sondern irgendwelche Mütter werden eingesetzt, die dann mit den Kindern spielen, damit man sie nicht nach Hause schicken muss.
Jedenfalls verkommen die Schulen zu Verwahranstalten, aber darüber redet so gut wie niemand! Es redet auch so gut wie niemand darüber, dass immer mehr Hauptschüler ihren Abschluss nicht mehr schaffen, vor allem in Ostdeutschland, wo es kaum Migranten gibt, denen man das anlasten könnte.
Und dann wundert man sich über schlechte PISA-Ergebnisse. Dass auch noch ein Sarrazin daherkommt und dummdreist behauptet, es läge an Migranten, dass wir immer dümmer werden, ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten.

Auch tut man so, als sei die Wirtschaftskrise vorbei, aber ich fürchte,die hat noch nicht mal angefangen. Es wird kaum noch davon gesprochen, wie fatal sich der Niedriglohnsektor auswirkt, so dass viele TROTZ Erwerbstätigkeit nicht mehr ihre Familien ernähren können und auf aufstockende Hilfen angewiesen sind, was auch nicht im Interesse des Staates sein kann.
Man könnte noch so vieles anführen, um das sich die Politik mal vordergründig kümmern sollte, statt dessen lässt man die Medien spalten, was das Zeug hält, damit wir nicht merken, was hinter unserem Rücken alles so beschlossen wird. Bzw. wenn wir es merken, ist es zu spät.



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