Generation Biedermeier Ausgrenzend und anpassungswillig: Eine neue Studie zeichnet ein beunruhigendes Bild der Jugend. Die Resultate erinnern an die Sarrazin-Debatte. Damit ist die Zwei-Klassen-Gesellschaft angekommen im Denken der Heranwachsenden.(...)
Hohe Leistungsbereitschaft: Viel Zeit wird in Ausbildung investiert. (...)Panische Absturzangst, massiver Anpassungswille sowie Verachtung für alle, die abgerutscht sind: Das Bild, das das Marktforschungsinstitut Rheingold von der Jugend im Jahr 2010 zeichnet, ist nicht gerade beruhigend. Alle acht Jahre befragen die Kölner Forscher in psychologischen Interviews junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu ihren Lebenseinstellungen, und in diesem Jahr haben sie signifikante Zuspitzungen ermittelt...... Denn sie zeigt eine Jugend, die alles als brüchig empfindet. Durch instabile Familiensysteme, vor allem auch die Wirtschafts- und Finanzkrise habe sich bei den jungen Erwachsenen die Überzeugung eingegraben: „Ich kann mich auf nichts mehr verlassen.“ Folge: eine „angstvolle und ungeheuer anpassungswillige“ Jugend, eine „Generation Biedermeier“. Mit Selbstdisziplin und einer „fast manischen Suche nach festen Ordnungen und Regeln“ versuchten die jungen Menschen, der von Krisen erschütterten Lebenswirklichkeit beizukommen. Pünktlichkeit, Höflichkeit, Treue in der Partnerschaft haben ebenso Konjunktur wie eine hohe Leistungsbereitschaft: (...) http://www.fr-online.de/politik/generation-biedermeier/-/1472596/4638752/-/index.html
Man könnte es auch anders umschreiben: Der Kapitalismus frisst seine Kinder, von denen es ohnehin nicht allzuviele gibt. Grundsätzlich sind Leistungsbereitschaft, fester Ordnungen und Regeln, Treue in der Partnerschaft ja zu begrüßen, denn das alles wurde in der jüngsten Vergangenheit stark erodiert, was man nun scheinheilig beklagt. http://www.fr-online.de/politik/meinung/generation-biedermeier/-/1472602/3190924/-/index.html |