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Wovor haben wir eigentlich Angst im Monat Ramadan?

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Von Yavuz Özoguz am 23. August 2010 11:50:07:

Wovor haben wir eigentlich Angst im Monat Ramadan?

Der Heilige Monat Ramadan ist auch ein Monat, um die Angst zu überwinden, die so lähmend wirken kann, wenn sie auf jemand anderen als Gott gerichtet ist. Und vor Gott braucht man keiner Angst zu haben, da er uns erschaffen hat, um uns Seine Liebe zu gewähren!

Alle Unterdrückungsapparate dieser Welt funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Sie versuchen Angst zu machen! Angst vor dem Verlust des Wohlstandes, Angst vor Naturkatastrophen, Angst vor Hunger und Durst, Angst vor Folter bis hin zur Angst vor dem Verlust des Lebens.

Gerade dieser Tage ist mehr denn je zuvor mitzuerleben, wie die gesamte Westliche Welt versucht mit dem Mittel der Angstverbreitung Dominanz zu bewahren. Die tagtägliche Drohung von irgendwelchen Militärschlägen (vorzugsweise gegen den Iran) bis hin zum Einsatz der Atombombe stellt dabei nur den Höhepunkt dar. Andere Angstverbreitungen haben wir intensiv miterlebt, mit teilweise skurrilem Ausgang. Da war die Angst vor der Vogelgrippe, der Schweinegrippe, dem Rinderwahnsinn und vielen anderen zoologischen Massenmedienpropagandaepidemien mehr. Dann folgte die Angst vor unsicheren Flugreisen in den Urlaub; die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, die Angst, die Raten nicht abzahlen zu können gepaart mit der Angst, bei niedrigerem Lebensstandart von den Freunden nicht akzeptiert zu werden; die Angst vor dem Verlust des Partners gepaart mit intensiven “Flirts“ und Tänzen mit dem anderen Geschlecht, die Angst, dass Palästina wieder bombardiert wird, oder auch der Libanon; die Angst vor Krebs und den Speisen, die Krebs ausläsen könnten, aber auch die Angst den eigenen Nikotinbedarf nicht rechtzeitig stellen zu können; Angst, Angst und noch einmal Angst. Wer wüsste nicht in seinem Leben weitere Aspekte, die er nahtlos in diese Reihe einfügen könnte. Und alle diese genannten Ängste haben einiges gemeinsam: Zumeist stammen sie von “außen“, und sie stehen oft auch im Widerspruch zueinander, wie jedes teuflische System, dass dem wahren Monotheismus widerspricht.

Die typische Drohung des Satans kann im Heiligen Qur´an nachgelesen werden unter:

„Hierauf werde ich ganz gewiss von vorn und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken über sie kommen. Und Du wirst die meisten von ihnen nicht dankbar finden.“ (Heiliger Qur´an 7:17)

Die Antwort Gottes darauf wird aber oft übersehen:

„Gewiss, über Meine Diener hast du keine Macht. Und dein Herr genügt als Sachwalter.“ (Heiliger Qur´an 17:65)

Wer sich Gott ergibt, den kann keine Angst dieser Welt betrüben! Ist nicht diese Welt nur ein zeitweiliger Aufenthalt für uns? Und gibt es irgendeine Macht oder Kraft, die stärker wäre als Gott? Warum sollte er Seinen Diener allein lassen? Ist Er uns nicht stets näher, als unsere eigene Halsschlagader? Doch wir vergessen das manchmal, wir vergessen im Wohlstand den Sinn des Lebens. Wir vergessen in der körperlichen Sattheit den Hunger nach Wahrheit. Ohne jeglichen Durst vergessen wir den Durst nach der wahren Schönheit.

Der Monat Ramadan ermöglicht, die eigenen Sinne wieder zu schärfen. Durch den Hunger und Durst werden die Sinne geschärft (vorausgesetzt man fastet wirklich so, dass man abnimmt und nicht zunimmt!). Plötzlich ist der Wohlgeruch einer Blume deutlicher wahrnehmbar. Die Schönheit der Schöpfung mit allen ihren Elementen wird deutlicher sichtbar. Das Universum, dass nur das äußere Erscheinungsbild allen Seins ins uns selbst ist, wirkt wunderbar. Und selbst der Hunger und der Durst glänzen an Schönheit. Und Dankbarkeit wird wiedererlernt für alle jene, die es vergessen haben.

„Allah prägt das Gleichnis einer Stadt, die Sicherheit und Ruhe genoss; ihre Versorgung kam zu ihr reichlich von überall her. Da wurde sie gegenüber den Gnaden Allahs undankbar. So ließ sie Allah das Kleid des Hungers und der Angst erleiden für das, was sie machten.“ (Heilige Qur´an 16:112)

Der Gott Zugewandte macht es anders! Er wird nie undankbar und nimmt von sich aus Hunger und Durst in Kauf, um sich der wachsenden Dankbarkeit anzunähern, denn Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer allen Seins ist das Allheilmittel gegen jede Angst! Vor wem sollt man Angst haben, wenn doch die Pracht der Schönheit und Erhabenheit, wenn doch die Quelle aller Liebe und Gnade uns schützt?

„Allah hat denjenigen von euch, die glauben und rechtschaffene Werke tun, versprochen, dass Er sie ganz gewiss als Statthalter auf der Erde einsetzen wird, so wie Er diejenigen, die vor ihnen waren, als Statthalter einsetzte, dass Er für sie ihrer Religion, der Er für sie zugestimmt hat, ganz gewiss eine feste Stellung verleihen wird, und dass Er ihnen nach ihrer Angst stattdessen ganz gewiss Sicherheit gewähren wird. Sie dienen Mir und gesellen Mir nichts bei. Wer aber danach wahrheitsbedeckend ist, jene sind die (wahren) Frevler.“ (Heiliger Qur´an 24:55)

Die Aussage „fürchtet euch nicht“, gilt als eine der berühmtesten Aussagen Jesu (a.) in der Bibel. Dabei ist die Gesamtaussage Jesu im Lukasevangelium (12:4) noch viel eindringlicher: „Fürchtet euch nicht vor denen die den Leib töten, und darnach nichts mehr tun können.“

Jene, die so viel Angst verbreiten, sind machtlos und hilflos! Sie sind nicht einmal in der Lage, ihr eigenes ewiges Leben davor zu bewahren, völlig zerstört zu werden, haben Sie sich doch freiwillig in das Gefängnis der Eitelkeiten und Arroganz ergeben.

Was selbst einige Christen wenig beachten ist allerdings, dass jene Aussage „fürchtet Euch nicht“, in der Bibel viel früher z.B. von Prophet Joseph ebenfalls ausgerufen wurde (1. Mose 50,19). Jene Aussage ist die Aussage aller Propheten und aller Gottesdiener zu allen Zeiten. Und genau so haben zu allen Zeiten Unterdrückungssysteme Angst verbreitet!

Man schaue in diese Welt und prüfe, wer wem womit droht und warum, um zu erkennen, wer dem Angstverbreitungssystem dient. Dabei fällt auf, dass selbst die Kleidung, das Aussehen, die Wohnstätten stets identisch geblieben sind. Merkmale der Angsteinjager von Pharao über die Römer bis heute waren u.a. glattrasierte Gesichter, teure Kleider, Säulenpaläste, Speisen mit goldenen und silbernem Besteck auf thronähnlichen Stühlen, Entblößung der Frauen und Verschwendung der irdischen Ressourcen. Und Merkmal der Gottesdiener von Moses über Jesus bis heute sind gepflegte Bärte, einfache Kleider, einfache Wohnstätten mit der Bereitschaft, Speisen mit einfachem Besteck auf dem Boden zu sitzend dankbar zu sich zu nehmen, Verhüllung der Schönheitspracht der Frauen für den Einen, der sich zu ihr “bekennt“ und Genügsamkeit.

Im Monat Ramadan sollen die menschenwürdigen und gottgefälligen Tugenden wiedererweckt werden. Und dazu gehört auch, dass man keine Angst hat. Last uns alle unsere Furcht in der Gottesehrfurcht sammeln und sonst vor niemandem Furcht empfinden – Inschaallah (so Gott will).




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