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Wenn ein Weltmeister Ahmadinedschad angreift

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Von Yavuz Özoguz am 05. August 2010 10:58:20:

Um die skurrile Entwicklung der Meldungen bezüglich eines angeblichen Anschlages gegen den iranischen Präsident Ahmadinedschad besser zu verstehen, muss man wissen, dass manche Hofjournalisten über die einmalige Gabe verfügen, ihr Gehirn zeitweilig auszuschalten.

Was ist da eigentlich gestern in Hamadan passiert? Wer das wissen wollte, brauchte nur die ununterbrochene Live-Übertragung des iranischen Senders zu verfolgen, die durchgehend von der überwältigenden Begrüßung des iranischen Präsidenten durch die Bevölkerung in Hamadan berichtet hat. Millionen waren auf der Straße, um ihn enthusiastisch zu begrüßen, und Tausende und Abertausende drängelten sich an das Auto heran, um das Präsidialauto entweder mit Blumen zu bewerfen oder dem Präsidenten persönlich einen Brief zuzustecken. Die Szene, die einem Alptraum für jeden Sicherheitsbeamten gleichen würde, ist Alltag des iranischen Präsidenten, denn das Volk liebt ihn. Wohlgemerkt, es war nicht nur durchgehend das Fernsehen dabei, sondern auch Millionen von Augenzeugen!! Und die haben das Fahrzeug – ohne es eine Minute aus den Augen zu lassen, bzw. frei fahren zu lassen – bis zur Vortragsveranstaltung im Stadion begleitet und dort seiner Rede gelauscht. Insofern ist es völlig unmöglich, dass während dieses Liebeszuges irgendetwas passiert wäre, was nicht Millionen von Menschen live Vorort und weitere Millionen an den Bildschirmen hätten verfolgen können.

Genau diese Liebesbekundung eines ganzen Volkes ist gestern passiert, und das ist etwas, was die Westliche Welt nicht vertragen kann!

Es ist im Iran zunächst also nichts passiert, was in der Westlichen Welt erwähnenswert wäre, denn wer berichtet schon von der Liebe des Volkes zu ihrem Präsidenten! Dann aber, so ca. zwischen 10 und 11 Uhr deutscher Zeit am Vormittag wollte die westliche Nachrichtenagentur Reuters wissen, dass der iranische Präsident einen Angriff überlebt habe und einige Personen verletzt worden seien! Einmal abgesehen von der Lüge in dieser Meldung, gibt es immer Verletzte bei diesem unkontrollierbaren Massenauflauf an Menschen, und es ist eher ein Wunder, dass es nur wenige harmlose Verletzungen sind. Jedenfalls wollte Reuters wissen, dass es einen Anschlag gab, als es im Iran noch NIEMAND wusste! Das ist auch im Nachhinein leicht überprüfbar (aber wer tut das schon?). Und niemand kann erklären, wie der westliche Nachrichtensender Reuters so etwas wissen konnte, wenn doch Millionen Augenzeugen Vorort es nicht wussten.

Als Quelle gab Reuters “Future TV“ im Libanon an, einen westlich geprägten Privatsender, der vom Hariri-Clan aufgebaut wurde. Wie ein Sender im Libanon an diese “brisante“ Information herankommen konnte, ohne dass es jemand im Iran wusste (oder irgendein anderer Sender), blieb ebenfalls unklar. Interessanterweise behauptete Reuters, dass “Mitarbeiter“ des Präsidialamtes den Anschlagsversuch bestätigt hätten. Allein bei dieser Formulierung hätte jedem medienkundigen Leser bereits klar sein müssen, dass es sich um eine reine Propaganda handelt, denn es ist eine der typischen nie nachprüfbare Behauptungen. Hätte das Präsidialamt die Nachricht bestätigt, wüste es die ganze Welt. “Mitarbeiter“ aber, die Reuters erfindet, kann niemand finden.

Kurze Zeit darauf vermeldete der arabische Sender al-Arabija weitere angebliche Details. Al-Arabija ist ein Sender aus Dubai, der Teil des saudischen Medienkonzerns Middle East Broadcasting Center (MBC) ist. Und wer die saudischen Marionetten bewegt, dürfte inzwischen selbst USA-liebenden Masochisten bekannt sein. Jedenfalls “wusste“ Al-Arabija, dass ein Mann eine selbstgebaute Handgranate gegen den Präsidenten geworfen habe und diesen um sage und schreibe 100 m verfehlt habe. Jene Meldung wurde völlig unkommentiert von sehr vielen deutschen Medien übernommen und ausgeschmückt verbreitet.

Eine “Verfehlung“ des anvisierten Zieles um 100 m bedeutet, dass der Wurf selbst sensationell gewesen sein muss. Die kürzeste Möglichkeit, ein Ziel um 100 m zu verfehlen besteht darin, dass man in exakt die entgegen gesetzte Richtung wirft. Nehmen wir an, dass der Mann also 50 m vom Fahrzeug entfernt stand und genau um 180° in die entgegen gesetzte Richtung geworfen hat, dann bräuchte er “nur“ 50 Meter zu werfen, um das Ziel derart zu verfehlen. Allerdings hätte die Angelegenheit einen Haken. Auf den Videobildern zur Begrüßung ist deutlich zu erkennen, dass im Umkreis von mehreren hundert Metern um das Fahrzeug ein so dichtes Gedrängel herrschte, dass jede Detonation zwangläufig zum Chaos, zu vielen Toten und zu Panik geführt hätten. Und das alles gab es nicht.

Gut, dann nehmen wir also an, dass jener Weitwerfer ohne Anlauf nicht so blöd war, in die völlig entgegen gesetzte Richtung zu werfen, sondern durchaus versucht hat, das Präsidialauto zu treffen. Und nehmen wir einmal an, dass er eine “Granate“ von mindesten 200 g gehabt hätte (was schon recht klein wäre – aber westliche Gemeindienste haben sicherlich hochexplosiven Sprengstoff, der in der Größe tödlich wirkt). Wie weit kann denn ein Otto-Normal-Terrorist ohne Anlauf aus einer dichten Menge heraus werfen? Zum Vergleich: Der Weltrekord beim Handy-Weitwurf (allerdings ungestört und mit Anlauf) liegt bei ca. 80 m und die müssen am Ende nicht auch noch explodieren.

Man muss schon wirklich über die unvorstellbare Fähigkeit verfügen, sämtliche eigene Gehirnzellen temporär auszuschalten, um solch einen Unsinn zu verbreiten. Das haben dann wohl auch einige Hofjournalisten gemerkt und aus der Granate einen am Straßenrand liegenden Explosionskörper gemacht. Das Problem war, dass selbst die niemanden verletzt hatte!

Die Medienschlacht lief dann um die Welt und erreichte irgendwann auch den Iran. Einige iranische Sender beriefen sich auf westliche Quellen und berichteten davon; so viel zur angeblich “staatlichen Kontrolle“ der iranischen Medien! Nun verwiesen wiederum westliche Medien auf iranische Medien, die auf westliche Medien verwiesen, dass ein Anschlag stattgefunden hätte, und das Chaos war perfekt!

Irgendwann hat auch das Präsidialamt im Iran ziemlich überrascht davon erfahren und sofort dementiert! Der englischsprachige iranische Sender Press TV ging gleich einen Schritt weiter, interviewte Passanten Vorort und dorthin gereiste Journalisten, die durchgehend dabei waren, aber niemand hatte irgendetwas mitbekommen!

Nun drehte die Stimmung in der westlichen Hofberichterstattung und es war von “Ablenkungsmanöver“ und “Vertuschung“ aus dem Iran die Rede, die den Anschlag “verheimlichen“ wolle. Dieser “Schwenk“ steigerte sich bis zum Abend in die ARD-Tageschau, deren Internetseite sogar über eine “Inszenierung“ des Präsidenten selbst spekulierte; alle Achtung!

Zwischenzeitlich gab es Meldungen, dass es einen Feuerwerkskörper gegeben habe, der aus Freude gezündet wurde, irgendwelche Leute festgenommen worden sein usw.. Reuters gab nicht auf und verbreitete ein Foto, das den Präsidenten angeblich in Panik zeige, da er in seinem Fahrzeug von einigen Sicherheitsleuten umringt gewesen sei. Wer die Szenen im Iran kennt, der weiß, dass es ein Foto aus der normalen Berichterstattung war. Und die “Interpretation“ zu dem Foto ist schon abenteuerlich.

Heute Morgen nun kann man in den Westlichen Medien ein ganz offenes Bedauern darüber lesen, dass der Anschlag nicht geglückt sei 8einmal abgesehen davon, dass er gar nicht stattfand). Hat sich irgendein westlicher Journalist, der so offen sein Bedauern über das angeblich missglückte Attentat schriftlich dokumentiert äußert, einmal Gedanken darüber gemacht, wie viele unschuldige Zivilisten in jener Menge umgekommen wären, hätte es wirklich einen Anschlag gegeben? Wie blutrünstig muss man orientiert, und welche terroristische Gesinnung muss man haben, um solch ein Bedauern zu äußern?

Ja, gestern ist – nicht in Hamadan – aber in der Westlichen Welt etwas passiert. Tatsächlich haben Weltmeister den iranischen Präsidenten angegriffen. Es waren aber nicht die Weltmeister im Weitwurf von irgendwelchen Gegenständen, sondern die Weltmeister im Lügen, Betrügen, Massenaufwiegeln, Volksverhetzen und vielem mehr. Diese Weltmeister haben einmal mehr verdeutlicht, dass sie es nicht ertragen könne, wenn ein Präsident, der für die Armen und Schwachen da ist und nicht für die Reichen und Arroganten, vom Volk geliebt wird. Aber mit allen ihren Lügen können sie die Liebe zur Wahrheit nicht auslöschen! Und ihre Lügengeschichten fallen nur auf sie selbst zurück, auf niemand anderen. Und jeder Bürger Deutschlands sollte wissen, dass Nachrichtenagenturen und deren Hofschreiber in der ganzen Welt, die bereit sind, die größten Lügen gegen das “Feindbild“ zu verbreiten, ähnliche Lügen auch im eigenen Land gegen die Schwachen, gegen die Unterdrückten, gegen die Hilfsbedürftigen verbreiten können und es wohl auch tun! Denn sie arbeiten für den Hof! Gott behüte jeden wahrheitsliebenden Menschen vor derartigen Lügnern.



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