>Lieber Herr Nickel, >ich habe es sowieso nie verstanden, warum in Deutschland so radikal gegen Nikotin zu Felde gezogen wird, Alkohol aber unweigerlich zur westlichen Kultur gehört! Ich persönlich bekomme in verrauchten Räumen Kopf- und Augenschmerzen, deswegen müssen rauchende Besucher bei uns auch auf die Terrasse, aber ich empfinde es als mindestens genauso unangenehm, wenn mir jemand seine Alkoholfahne ins Gesicht pustet. >Bei Schweinefleisch ist es glaub ich der Ekelfaktor, der dafür sorgt, dass es mehr muslimische Alkoholtrinker als Schweinefleischesser gibt. Vor dem Schwein ekelt man sich eben mehr als vor einem alkoholischen Getränk. Verboten ist beides. Alkohol sogar noch mehr! Denn er hat bei gläubigen Muslimen den gleichen Status wie Heroin oder andere illegale Drogen für die hiesige Gesellschaft. Aus diesem Grund nehmen wir auch nicht an Veranstaltungen teil, auf denen Alkohol konsumiert wird, was meistens auf sehr viel Unverständnis stößt. Es heißt dann "du brauchst doch nicht zu trinken", aber damit ist es nunmal nicht getan. Alkohol benebelt das Bewusstsein, und auch wenn ein "geübter" Trinker von einem Glas wein noch nicht sternhagelvoll wird, so ändert sich im Gehirn dennoch einiges, so dass ein vernünftiges Gespräch in der Regel kaum noch möglich ist, das ist aber bei jemandem, der raucht oder aus islamischer Sicht Unreines verzehrt, nicht der Fall. Außerdem ist es eine Art "Boykottmaßnahme", denn die deutsche Normalbevölkerung würde auch keine Veranstaltungen besuchen, bei denen Spritzen gereicht werden. >So entsteht leider eine Barriere, aber das kann man kaum vermeiden, denn so ziemlich bei allen Festivitäten wird normalerweise Alkohol konsumiert, daher findet man dort in der Regel keinen gläubigen Muslim, da schon die Anwesenheit auf solchen Veranstaltungen verboten ist, selbst wenn man nicht trinkt. >Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Rauchentwöhnung. >Grüße Liebe Fatima,
Sie können mir glauben, ich gönne Jedem sein Bier von Herzen. Was mich jedoch stört ist das Lustempfinden, das Andere offensichtlich verspüren, wenn sie belehrend und verweisend auf Rauchverbote hinweisen. Wie die Herren führen sie sich auf und konsumieren dabei gleichzeitig die Droge Alkohol, die die Sinne vernebelt. Paradoxer geht es doch nicht mehr! Liebe Grüße
Kurt Nickel |
- Re: Stigma: Ich bin Raucher Fatima Özoguz 22.06.2010 16:12
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