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Wenn fast kein Satz stimmt, dann ist es die taz

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Von Yavuz Özoguz am 24.05.2010 16:15

Wenn fast kein Satz stimmt, dann ist es die taz

Die wohl erfolgreichste deutschsprachige Veranstaltung im
Islamischen Zentrum Hamburg ist seit gestern zu Ende, aber es lohnt ein
Rückblick auf die Medien“berichterstattung“ im Vorfeld.

So viel vorab: Berichte über die wunderbar verlaufende Veranstaltung werden in den nächsten Tagen und Wochen noch die Foren erreichen und Muslim-TV wird nach und nach die Vorträge veröffentlichen – so Gott will. Dennoch ist es zum Verständnis der Medien von großer Bedeutung, durch eine sachliche Analyse zu veranschaulichen, in welcher Art die Hetze gegen den Islam und die Muslime funktioniert, was die Gründe sind, und warum die Hetze so leicht zu entlarven ist, wenn man nur den Wunsch hat, die Wahrheit zu erkennen. Als
Beispielbericht sollen hier nicht die Hetzartikel der Springerpresse herangezogen werden, die quasi von “Natur“ aus Islamfeindlich gepolt sind. Vielmehr wird auf einen Artikel der “taz“ verwiesen, der zumindest äußerlich den Eindruck zu erwecken versucht, halbwegs sachlich an die Angelegenheit heranzugehen. Zweifelsohne ist dabei nicht jeder falsche Satz auf den direkten Wunsch zur Propaganda gegen den Islam begründet. Doch allein die Tatsache, dass
man Islamhasser (selbst wenn sie im Kleid eines Muslims auftreten) als glaubwürdig einstuft, nur weil sie gegen Muslime hetzen, ist eine Form der inneren Manipulation, die zu sehr absurden Ergebnissen führt. Es sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass es einem Muslim religionsbedingt absolut verboten ist zu lügen, insofern kann jeder selbst einschätzen, wie er die Glaubwürdigkeit des von Springer-Presse und taz gleichermaßen angegeben Kronzeugen einstufen möchte:

Der Artikel, um den es geht hat die Überschrift: „ Muslim-Alarm - Die Islamisten kommen“. Wir empfehlen jedem, zuerst den Artikel der “taz“ selbst zu lesen, bevor er die folgende Analyse studiert. Er ist (noch) einsehbar unter:

http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/die-islamisten-kommen/

Der Artikel vonDaniel Wiese beginnt mit der Behauptung dass „die deutschen Konvertiten in der Gemeinde empört sind“ . Als Kronzeuge wird dann allerdings nur eine Person genannt, der u.a. für die Springerpresse Autor war und von dieser ebenfalls als Kronzeuge genannt wird. Es
kommt selten vor, dass Springer-Presse und taz auf der gleichen Linie argumentieren, und zu welcher Katastrophe das führt, kann im Folgenden betrachtet werden. Zunächst einmal sei festgestellt, dass weitaus mehr Teilnehmer der “ deutschen Konvertiten“ aus der Gemeinde an der Tagung teilgenommen haben, als “Kritiker“ zu finden wären. Einige Konvertiten waren sogar als Leiter von Jugendgruppen und in anderen Funktionen aktiv dabei.

Der Hauptartikel beginnt mit der Behauptung: „Die Imam-Ali-Moschee an der Hamburger Außenalster sieht mit ihrer hellblauen Kuppel und den beiden Türmen aus wie ein Traum aus 1001 Nacht“. Das mag ja auf den Fotos so sein, ist aber derzeit zweifelsohne nicht der Fall, da es sich zumindest äußerlich um eine einzige Baustelle handelt und die Moschee hinter einen Baugerüst kaum noch zu erkennen ist.

Dann kommt eine der wohl sensationellsten Behauptungen des Berichts: „Peter Schütt, Mitglied der Gemeinde deutschsprachiger Muslime in der Imam-Ali-Moschee. Die Leute vom Islamischen Weg seien "nicht alle Bösewichter"“ . Unklar bleibt, wer denn alles Bösewichter seien, und noch unklarer bleibt, wie denn ein Mensch, der noch nicht ein einziges Mal mit den Vorsitzenden des Vereins Kontakt hatte und an keiner ihrer kleineren Veranstaltungen teilgenommen hatte, kaum ein Mitglied kennt und nur Unsinn über den Verein verbreitet (siehe unten) sich ein Urteil darüber erlauben kann, wie viele “Bösewichter“ es gibt. Noch erstaunlicher ist aber, dass eine Zeitung solch eine Aussage überhaupt bringt!

„Aber "wir sind überhaupt nicht gefragt worden", sagt Schütt“. Unklar bleibt hier, mit welchem Recht ein x-beliebiger Moschee-Besucher sich das Recht herausnimmt – oder sollte man sagen Anmaßung – dass man ihn vor einer Veranstaltung befragen müsste. Der Leiter der Moschee ist ein geistig-religiöser Vertreter von Imam Chamene’i, dem religiösen Oberhaupt
der Islamischen Republik Iran. Die einheimischen Spender der Moschee sind zumeist iranische Kaufleute, die ganz bewusst dieser Person ihre Spenden geben. Es sei bemerkt, dass die Moschee sich ausschließlich aus Spenden finanziert! Jetzt stellt sich sofort die Frage, mit welchem Recht ein Freitagsgebetsbesucher die Anmaßung haben kann, dass man ihn befragen müsste, bevor man eine deutschsprachige Veranstaltung in der Moschee abhält? Ist er selbst Spender für die Moschee und trägt sie mit? Dann muss man ihn fragen, warum er auf der einen Seite Imam Chamene’is Vertreter Geld spendet und gleichzeitig gegen ihn hetzt. Oder ist er kein Spender für die Moschee? Dann muss man den Zeitungen die Frage stellen, an welchem Aspekt sie ausmachen, dass jene Person ein “Mitglied“
irgendeiner Gemeinde sei?

Dann heißt es: „ Die Tagung deutschsprachiger Muslime habe es schon öfter gegeben, sie finde abwechselnd in Hamburg, München und
Aachen statt.“

Die Aussage stimmt fast bis ca. 1990. Jene durch die drei Städte wandernde Tagung hieß aber nicht „Tagung“ deutschsprachiger Muslime, sonder “Treffen deutschsprachiger Muslime (TDM)“. Anfang der 90er Jahre hörte sie in der alten Form auf. Danach gab es in Hamburg an dessen Stelle die “Islamische Tagung deutschsprachiger Muslime (ITDM)“. Sie fand bis 2003 mehr als ein Dutzend Mal an gleicher Stelle statt und stand unter alleiniger Verantwortung des Islamische Weg e.V.! Entsprechend ist folgende Aussage als glatte Lüge oder Unwahrheit zu verstehen, wobei wir die Absichten von taz und Schütt nicht kennen: „Der Islamische Weg sei immer dabei gewesen, aber noch nie habe er die alleinige Regie übernommen.“

Die taz schreibt weiter: „2009 wurde der vergleichsweise liberale Leiter des Zentrums, Ayatollah Ghaemmaghami, von Ayatollah Ramezani abgelöst, den Schütt als "unzugänglich" beschreibt.“ Wieder hat die taz eine “sachlich neutrale“ Quelle gefunden, um die neue Leitung der Moschee zu charakterisieren. Der Mann verhält sich “unzugänglich“ gegenüber selbsternannten Mitglieder, die befragt werden wollen, bevor die Moschee eine deutschsprachige Veranstaltung durchführt. Ist das ein Wunder?

Nächster Klopper: „Die Befürchtung der deutschen Muslime in der Moschee ist, dass mit dem Islamischen Weg als Ausrichter der Tagung die inneriranischen Machtkämpfe in die Moschee getragen werden.“ Der Islamische Weg e.V. hat ein einziges iranisches Mitglied; eine Muslima, die schon lange dabei ist. Im Verein wird kein persisch gesprochen, keine einzige Publikation des Vereins ist Persisch und die aktuelle Veranstaltung hat mit dem Iran nicht zu tun. Außer dem Gastgeber Ayatollah Ramazani gibt es keinen einzigen iranische Referenten! Aber die taz analysiert nicht, sie propagiert!

Der nächste Unsinn folgt über den Islamischen Weg e.V.: „Die Organisation, noch zu Schah-Zeiten von iranischen Studenten an der Bergbau-Hochschule Clausthal-Zellerfeld gegründet, sei ein "Vorkämpfer der islamischen Revolution" im Iran, sagt Konvertit Schütt“. Die Vorreiter-Organisation des Islamischen Weg e.V. war die Islamische Gemeinde in Clausthal. Sie wurde drei Jahre nach (und nicht vor) der Islamischen Revolution gegründet, auch als Gegengewicht gegen eine bestehende “iranische“ Studentenorganisation, da die Gründer damals der Meinung waren, dass in Deutschland Deutschsprachigkeit genau so bedeutungsvoll ist wie der Bezug zu Deutschland. Außer zwei iranischen Gründungsmitgliedern (wovon beide nicht mehr da sind) hatten sämtliche anderen Mitglieder keinerlei Bezug zum Iran! Eine “Bergbau-Hochschule Clausthal-Zellerfeld“ hat es in der langen Geschichte jener ehrwürdigen Ausbildungsstätte nie gegeben! Die Stundenten studierten an der “Technischen Universität Clausthal“, die bis 1968 Bergakademie war.

„Bei Diskussionen sei er schon einige Male mit den Islamisten aus Delmenhorst zusammenstoßen, sagt Schütt.“ Das ist interessant, denn sämtliche in Delmenhorst wohnhaften Mitglieder des Vereins kennen jene Person überhaupt nicht!

„Sie stünden auf Seiten der Hardliner in Teheran, und sie hätten ein schwieriges Verhältnis zu Selbstmordattentaten. "Sie rekrutieren keine Selbstmordattentäter, Gott bewahre! Aber sie versuchen, Selbstmordattentate als äußerstes Mittel zu rechtfertigen."“

Der Islamische Weg e.V., erhält von jenem ominösen Herrn Schütt zusammen mit der taz die Absolution keine „ Selbstmordattentäter zu rekrutieren“. Es bleibt unklar, ob man bezüglich dieser Aussage den Verfassungsschutz informieren sollte. Denn in Deutschland wäre solch eine Tat eine Straftat, und der Verfassungsschutz, Staatsschutz und die Kriminalpolizei sind verpflichtet, dem ggf. nachzugehen. Da Herr Schütt offenbar über Informationsquellen verfügt, die selbst die taz davon überzeugt, dass Herr Schütt darüber entscheiden kann, welche Organisationen „ Selbstmordattentäter rekrutieren“, ist dem Verfassungsschutz das Engagement jenes Herrn Schütt zu empfehlen, der in manchen Fernsehauftritten zum Thema nebenbei noch für seine Bücher geworben hat.

Über Yavuz Özoguz heißt es im Artikel: „Revolutionsführer Chamenei dagegen sei für ihn "die Heiligkeit unserer Zeit", das sei kein Geheimnis. Er habe darüber ein Buch geschrieben. “ Während die meisten unsinnigen und falschen Aussagen von Herrn Schütt wie Tatsachen präsentiert werden, ist eine nachprüfbare Aussage von Özoguz als „ er habe “ deklariert. Dabei kann jeder das Buch nicht nur im Internet bestellen sondern zudem auch frei einsehen, da es komplett im Internet veröffentlicht ist; u.a. auf den Seiten des Islamischen Weg e.V.:

http://www.islamischer-weg.de/iw0045.htm

„Über Israel redet Özoguz, der an der Bremer Uni in Verfahrenstechnik promoviert hat, deutlich lieber als über den Iran.“ Dieser Unsinn ist wiederum auf der Phantasie des taz-Autors gewachsen und wird selbst von den politischen Gegnern von Özoguz sicherlich nicht bestätigt werden.

Dann wird der typische für solche “Hetzbeiträge“ geradezu notwenige Bezug zu “Rechtradikalen“ hergestellt, da die einen Artikel von Özoguz positiv bewertet hätten. Dass aber auch viele “Linke“ das im viel intensiveren Maße tun, wird bewusst verschwiegen!

Neben dem Hauptartikel wird in einem Kästchen die Familie “Özoguz“ vorgestellt. Darin wird behauptet: „Mehmet Yavuz und Gürhan Özoguz kamen in den 60er Jahren nach Hamburg.“ Tatsächlich ist Yavuz Özoguz 1960 als einjähriger nach Hamburg gekommen. Gürhan ist in Hamburg geboren; aber warum sollten solche Details richtig sein, wenn sonst alles andere falsch ist? Ach ja, dann wird noch behauptet: „Die Zwillinge Gökhan und Hakan Özoguz, Cousins der Familie, belegten mit ihrer Band Athena den achten Platz beim European Song Contest 2004 in Istanbul.“ Tatsächlich belegten sie den vierten Platz, aber warum sollte solche unbedeutenden Details besser recherchiert sein, als der Haupttext?

Eines unterschätzen aber alle derartige “etablierten“ Medien und ihre Dichter. Sie glauben immer noch, dass sie ihrer Leserschaft jeden Unsinn verabreichen können und diese es kritiklos schlucken werden. Tatsache ist, dass jedes Mal, wenn sie über uns berichten, die Zugriffszahlen auf unsere Seiten drastisch steigen! Die Leser können sich dann selbst ein Bild machen und werden sich fragen, warum jenes Blatt so viele Lügen über uns
erzählt. Die Antwort muss sich jeder selbst geben.

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