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Re: Wenn Niedertracht die Schamlosigkeit übertrifft

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Von Muhammad Krüger am 13. Mai 2010 12:15:45:

Als Antwort auf: Wenn Niedertracht die Schamlosigkeit übertrifft von Yavuz Özoguz am 12. Mai 2010 15:21:28:

>Und genau hier ist der Übergang gegeben zu der aktuellen Situation in Deutschland. Kann es wirklich sein, dass hier alles noch mit rechten Dingen zugeht? Kann es sein, dass eine Handvoll Menschen mal eben übernacht das größte Schuldenpaket der Geschichte Europas schüren – ohne Vorbereitung, ohne Expertisen, ohne Alternativen? Kann es sein, dass Staaten, die allesamt verschuldet sind, die dadurch erzeugte Krise mit der historischen Rekordverschuldung Europas bekämpfen wollen? Kann das wirklich sein? Kann es sein, dass Politiker – nur um eine Wahl in einem Bundesland zu gewinnen – den Bürgern Informationen vorenthalten, die sie schon längst haben? Ist das Politik?

Ganz ähnlich war es zum Amtsantritt Obamas, der den Dollar retten wollte. Noch bevor er aus dem Taumel der gewonnenen Wahlschlacht zu Bewusstsein gekommen ist, hatte er ein noch größeres "Rettungspaket" zur Rettung des Dollars auf den Weg gebracht.

Wenn ich das ganze richtig verstehe, dann verschulden sich heute Europa und USA bei genau den Banken, bei denen sie Schulden haben. Und zwar in astronomischer Höhe. Diese Banken heißen dann "System tragende" Banken. Wenn ich also die Zinslast meines Eigenheimes nicht mehr tragen kann, dann nehme ich einen Kredit zum Abtrag der Schulden auf. Und damit mein Nachbar nicht das Vertrauen in mich verliert.

Und die Manager dieser Banken, die unsere westliche Welt ruinieren, die eigentlich gefeuert werden sollten, von denen bekommt jeder Halteprämien in Millionenhöhe in den Hals geworfen.

Habe ich gesagt "Europa und USA verschulden sich ..." ?
Leider nicht: Sie verschulden uns!
Mich und Dich!
Meine Kinder und deine Kinder!

Auf dieses "System", und alles was dazugehört, seine "systemtragenden" Banken und diese "systemtragenden" Manager kann die Welt gut verzichten.

Der Fehler im System liegt grundsätzich darin, dass nicht die vom Volk gewählte Staatsmacht die Gewalt hat, sondern die Hochfinanz. Dass also nicht alle Gewalt vom Volk ausgeht sondern von "Finanziers", deren Vermögen die Haushalte ganzer europäischer Staaten übersteigt.

>Noch immer werden alle europäischen Bevölkerungen betrogen und man erzählt ihnen etwas von Schuldenkrise und Finanzkrise! Es ist aber keine Finanzkrise, sondern eine Systemkrise. Es ist die Krise des Kapitalismus. Hedge-Fonds und unmenschliche Manager mögen ihr übriges dazu tun, aber der Fehler liegt im System selbst.

Der Fehler liegt sicherlich im System, aber aus der Sackgasse, in der wir stecken, helfen uns nur die zwei zivilisierten Optionen
a) eine massive Geldentwertung (Inflation) oder
b) ein globaler Schuldenerlass.

Die zwei unzivilisierten Optionen
c) Chaotischer Zusammenbruch (wie 1922) oder
d) Weltkrieg (wie 1914)
kommen offensichtlich nicht infrage.

Interessanter Weise sind a) und b) die Wunschoptionen der breiten Masse, des vernünftigen friedlichen Menschen, während c) und d) die Wunschoptionen der Megareichen sind. Denn aus a) und b) würden sie herbe finanzielle Verluste erleiden. Aus c) und d) würden sie wieder als absolute Gewinner hervorgehen, und ihr Spiel, ihr "System" von vorne anfangen.

Die einzige wahre und nachhaltige Option ist ein konsequenter Systemwechsel.


>Wir stehen mitten in einem Weltkrieg und der Angreifer wird fast tagtäglich von den Medien genannt.

Sie werden vielleicht genannt, gleichzeitig leider als Retter und Helden dargestellt! Als Retter, die Rettungspakete schnüren helfen. Damit sind sie nicht als Angreifer erkennbar. Und wenn ich mir die Tageszeitungen der letzten Wochen ansehe, dann finden sich auf den Titelseiten praktisch nur Ablenkungsmanöver. Überwiegend belanglose Meldungen. Als wenn man dem Volk Beruhigungspillen verabreicht.

Die unterste Schublade (Bild, MoPo, etc.) titelt nur mit Verbrechen und Skandalen, die mittlere Schublade (Welt, FAZ, taz, etc.) nehmen zwar Bezug darauf, messen dem untergehenden Kapitalismus aber nicht genug Wert bei. Einzig Blätter wie FTD oder Handelsblatt diskutieren mit mehr Offenheit allerlei Optionen durch.

Ich empfehle FTD und Handelsblatt in diesen Tagen verstärkt zur Lektüre, da mir und vielen anderen "Nicht-Bankern" unter uns sehr viel Grundlagenwissen und Zusammhangsverständnis fehlt.
Es sind zwar die wichtigsten Blätter für Ausbeuter, aber sie enthalten viel sachliche gute Information, und es erschließt sich viel über das Funktionieren des Kapitalismus daraus.



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