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Der Sinn des Eigennutzes

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Von Kurt Nickel am 14. April 2010 17:38:02:

Warum sind deutsche Soldaten in Afghanistan…?

Eigennutz ist nicht verwerflich. Er ist ein Element, ohne dass es uns nicht gäbe, ohne den es gar nichts gäbe, noch nicht einmal Leben auf dieser Welt.
Nichts macht der Mensch ohne Eigennutz. Sogar Luftholen und Toilettengänge sind davon geprägt, ansonsten würde wohl unsere Blase platzen oder wir wären vorher schon erstickt.

Nun ist es aber so, dass gerade dieser Eigennutz nicht nur uns nutzt, sondern auch nachteilig für Andere sein kann. Wenn ich jemanden überfalle, um mich zu bereichern, so ist es für den, den ich dabei erschoss, erheblich nachteilig gewesen. Insofern stelle ich fest, dass der Eigennutz stets im Einklang zu dem mich umgebenden Wirkungsbereich stehen sollte.

Eigennutz kann auch dem Gefühlsleben Anderer gegenüber sehr verletzend sein. So hatte Westerwelle mit seiner Hartz IV-Debatte einzig aus Eigennutz eine ganze Gruppe düpiert.

Eigennutz vermag auch eine ganze Gemeinschaft ausbluten lassen, wenn es gegen seinen Willen geschieht und wenn es nur Wenige sind, die etwas davon haben. Materiell und psychisch, wenn die Söhne im Zinksarg nach Hause gebracht werden und man sich fragt: Wozu das alles?

Insofern stellt sich die Frage: Warum sind unsere Soldaten in Afghanistan? Mit klappriger Ausrüstung und teilweise nur notdürftig geschult müssen sie ihren Kopf hinhalten!
Warum sollen sie ihr Leben geben und ihre Familien das Leid ertragen?
Wo ist der Eigennutz für uns, was haben wir davon, solche Opfer zu geben?
Warum wird hier Geld geradezu verpulvert, während bei uns selbst genug Bedürftigkeit herrscht?

Für den dortigen Präsidenten Karsai, der bekanntermaßen selbst im Drogensumpf verstrickt ist? Der jetzt schon seinen „Verbündeten“ andeutet, ihnen die kalte Schulter zu zeigen, weil er nun bei dem Dialog mit der Gegenseite Vorteile für sich sieht?
Der Gedanke, der Zivilbevölkerung helfen zu wollen mag ja recht edel zu sein. Nur wie soll das funktionieren, wenn nicht festzustellen ist, wer denn nun ein Feind ist und wer nicht? Und ein heutiger Freund ist dort für ein paar Dollar morgen schon dein Feind, das weiß man!

Oder sind es die Verpflichtungen gegenüber unseren Verbündeten, den Amerikanern?
Welche Verpflichtungen denn? Kampf gegen den Terror? Terrorzellen und Ausbildungslager sind längst Andernorts und das wissen die „Weisen“ auch. Ein Krieg in Afghanistan ist nicht zu gewinnen, das mussten schon die Russen feststellen. Doch die Amerikaner scheinen überhaupt nichts aus der Geschichte gelernt zu haben. Vietnam, Korea…, wirklich nichts gelernt?
Die wohl weiseste Entscheidung der seinerzeitigen Schröder-Regierung war es, dass man sich aus dem Irak-Krieg herausgehalten hat und um die uns später so manches Land beneidete, die den USA gefolgt sind.

Deutschland und andere Länder sind längst ein Instrument des Eigennutzes der USA geworden! Wir sollten froh sein, dass die Raumfahrt noch nicht so weit fortgeschritten ist. Sonst würden sich unsere Soldaten möglicherweise in fremden Galaxien tummeln, um für die Amis zu demokratisieren.

Insofern ist schlichtweg festzustellen: Die Fortsetzung des Einsatzes unserer Soldaten ist nicht vom Eigennutz geprägt, niemand hat etwas davon, er bringt nur Nachteile…

Kurt Nickel




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