Muslim-Forum
Willkommen im Forum der Muslime für deutschsprachige Gottesehrfürchtige

Alle Autoren des Forums zeichnen mit ihrem realen Namen


Der Spiegel bezweifelt die Zukunftsfähigkeit Irans

Neues Thema eröffnen

Neuste Beiträge

Einzelansicht

Themenansicht

Archiv

Registrieren

Foren-Links

Kontakt

Muslim-Markt

Von Muhammad Krüger am 12. April 2010 00:57:10:

Als Antwort auf: Die Islamische Republik Iran symbolisiert die Zukunft von Yavuz Özoguz am 11. April 2010 10:48:32:

Wirklich, die IRI symbolisiert die Zukunft, und sie prägt die Zukunft !

...zu überwältigend die millionenfache Unterstützung auf der Straße, als dass die Niederlage der westlichen Verschwörung nicht deutlich geworden wäre. Entsprechend haben sich die westlichen Medien auch diesbezüglich etwas zurückgezogen.

Sie haben sich etwas zurückgezogen, weil sie sich zu sehr verausgabt haben. Sich zu weit aus dem Fenster gelehnt mit ihren Lügen, ihrer Doppelmoral und ihren Heucheleien. Daher schalten sie kurz mal einen Gang herauf, um Beschleunigung herauszunehmen und um Glaubwürdigkeit zu tanken.

Ein sehr schönes Beispiel für dieses Verhalten ist das neue Sonderheft des Spiegel: Persien - Supermacht der Antike - Gottesstaat der Mullahs".

Auf 146 Seiten werden ca. 80% sachliche geschichtliche Information geboten, der Rest ist Verdrehung, direkte wie subtile Botschaft sowie Gezicke.

"Größe und Wahn (1.) - Vor über 2500 Jahren begann der Aufstieg Persiens zur Weltmacht der Antike. Die Sehnsucht nach früherer Bedeutung bestimmt bis heute das Handeln einer Nation (2.), die sich allzu oft verkannt fühlt (3.)", so beginnt der erste Beitrag.

1. Größe ja, Wahn nein/nie. Das trifft am ehesten zu, wenn man 2500 Jahre Revue passieren lässt. Selbst der Reza Schah war nicht wahnbefallen. Er war imperialistisch und er war hörig. Wahnbefallen waren Menschen wie Saddam, oder römische Cäsaren.

2. Die Sehnsucht nach früherer Bedeutung bestimmt keineswegs das Handeln der iranischen Nation! Sie hat sich von ihrer imperialen Geschichte losgesagt! Es weinen weniger Iraner dem persischen Großreich nach als Deutsche dem Heiligen römischen Reich deutscher Nation. Der moderne Iran von heute sehnt sich nach dem Ende jeglichen Imperialismus. Nach Gerechtigkeit und Menschlichkeit auf der Welt. Nach kultiviertem Austausch zwischen den Nationen. Solche Ideale bestimmen das Handeln dieser Nation.

3. "...das sich allzu oft verkannt fühlt." Ein herrliches Beispiel für komplexe Tatsachenverdrehung und Heuchelei - mit nur sechs Worten. Die westliche Presse ist es, die mit aller zur Verfügung stehenden Wortgewalt dafür sorgt, dass Iran vollkommen falsch dargestellt wird. Jahrelang haben sie gelogen, der Iran hätte Iraq angegriffen, Iran sei ein Land von Fanatikern, der schiitische Islam sei eine Terrorreligion, und heute mit aller Macht: der Iran habe Atombomben. Massiv eingesetzte, überlaut tönende und sich immer und immer wieder wiederholende Wortgewalt.
Wer im Westen hört je ein Wort aus iranischen Quellen? Der kultivierte islamische Iran lässt der sich nicht auf dieses primitive Niveau herab. Er antwortet mit Geist, Kultur und Feingefühl. Und wird vom primitiven Westen übertönt, der sich nicht scheut, Iran mit Filmen wie "300" zu diskreditieren. Dieser Iran hat natürlich alles Recht, sich verkannt zu fühlen, denn er wird verkannt. Und zwar gerade durch die verzerrende Propaganda der Medien. Und der Spiegel, der wie kaum ein anderes Magazin gegen den islamischen Iran gewettert hat, wundert sich scheinheilig, dass die Iraner sich verkannt fühlen.


Wenige Seiten weiter:
Der religiöse Fanatismus wird zur dunklen Seite (1.) Persiens, dass sich auf die "Achse des Bösens" gesetzt sieht(2.)

1. Im Iran herrscht kein religiöser Fanatismus sondern die modernste und adaptivste islamische Rechtsschule: Die Schia. Vor über 1000 bis heute Jahren haben schiitische Gelehrte gegen Fanatismus, insbesondere den religiösen(!!!), geschrieben und gewettert. Und heute kommt ein zweifelhaftes Blatt daher und wirft mit Dreck um sich. Die Werke der schiitischen Gelehrten gegen Fanatismus gereichen Iran zur hellen Seite, nicht zur dunkelen.

2. Ähnliches Wortspiel wie oben: Persien/Iran sieht sich nicht aus übersensibler Perzeption auf die Achse des Bösen gesetzt, Iran wurde von US-Präsident Bush vor der ganzen Weltöffentlichkeit medienwirksam dorthin verdonnert. Die USA haben Iran in diese Schublade gesteckt und die westlichen Medien haben die Phrase zu lange und zu gernüsslich wiederholt und verbreitet. Iran hat bis heute alle Mühe, sich von diesem Schwarz/Weiß-Denken, dieser Verurteilung, diesem Rufmord freizustrampeln.


"Wie lange die Eiferer (1) und Provokateure (2) in Teheran das Bild von Persien noch trüben(3), vermag niemand zu sagen. Die Massenproteste gegen die allzu offensichtlich manipulierte Wiederwahl (4) Ahmadinejads ... scheinen den Anfang vom Ende des Welajate Faqih zu markieren(5). Könnte ein Militärregime (6) -gestützt auf die Revolutionswächter und die Bassidsch, (7) die Volksmilizen- die Zukunft des Landes bestimmen? Was wird bleiben vom Gottesstaat? (8)

1. Eiferer kommt von Eifer, einem positiven Wort. Wird gern ins negative verzerrt, wenn es um irgendeine Religion geht. Einer areligiösen Gesellschaft ist Eifer in religiösen Angelegenheiten leider fremd. Im Quran werden die Muslime aufgefordert, religiös eifrig zu sein, und sogar miteinander zu wetteifern.

2. Provokateure schickt der Westen ins Land. Alle systemtreuen und alle regierungsnahen iranischen Gruppen versuchen gerade nichts und niemanden zu provozieren, sie versuchen zu mäßigen wo sie nur können. Der CIA finanziert und schickt Provokateure ins Land, zur Destabilisierung. Unsere Medien sollten sich davon distanzieren statt das mit zu tragen!

3. Die Massendemonstrationen zur Unterstützung der gewählten Regierung sind für euch Medien "Provokation"? Die Demonstranten "Provokateure"? Dann seid ihr es, die das Bild des Islamischen Iran trüben!

4. Die Wiederwahl konnte von westlichen Agenten eben nicht manipuliert werden. Darum seid ihr sauer und stellt es als Manipulation Irans hin. Ihr seid die Lügner!

5. Das Ende des Velajate Faqih ist mit der Wiederwahl in weitere Entfernung denn je gerückt, wie die Massen-Demonstrationen zur Unterstützung gerade dieses islamischen Führungsprinzips überdeutlich beweisen. Wer das nicht sieht und darüber in seinem Spezial-Magazin zur Geschichte Irans nicht berichtet, dem kann man eklatante Einseitigkeit und der Phantasterei unterstellen.

6. Wer dann noch ernsthaft ein Militärregime andenkt, das demnächst das Velajate Faqih ablösen soll, der sollte sich auf klare Verstandeskraft untersuchen lassen.

7. Ein Militärregime, das den Islam durch Generäle ablöst, gestützt auf Basidsch? Gerade die Truppen, die dem Imam am allertreuesten sind? Die von gerade euren Zeitungen verurteilt werden, die "grüne Revolution" niedergeknüppelt zu haben? ???

8. Diesem Satz kann man Wahn unterstellen: Den Wahn, dass die Islamische Republik Iran mit den Führungsprinzip: Der beste und gerechteste in die höchste Verantwortung! nicht überlebensfähig ist. Und den Wahn daran zu glauben, dass der Sieg und das Heil vom Kolonialen Westen kommen.


Man findet auf vielen Seiten Unvernunft dieser Art, aber nicht immer kommt sie offen daher.


Das ganze Heft ist nichts weiter als ein weiterer üblicher Spiegel, nicht Neues. Und der Beweis, dass auf unsere Medien in Ihrer fanatischen Position gegen den Iran Verlass ist.




Antworten: