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Re: US-Vizepräsident bestätigt: Zionisten und Juden sind nicht das Gleiche!

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Von Olaf Brodacki am 13. März 2010 00:05:22:

Als Antwort auf: US-Vizepräsident bestätigt: Zionisten und Juden sind nicht das Gleiche! von Yavuz Özoguz am 12. März 2010 09:41:20:

Ich unterstütze den Beitrag uneingeschränkt, aber gerade deshalb stört mich auch ein Aspekt an dieser und ähnlichen Diskussionen.
Warum in aller Welt muss jeder Mensch, dessen einziges Interesse in diesem Zusammenhang darin besteht, Gerechtigkeit für jedes menschliche Geschöpf unabhängig von seiner Herkunft im weitesten Sinne zu fordern, zunächst einmal einen Offenbarungseid abgeben, NUR Antizionist und nicht etwa Antisemit zu sein, wo das doch für jeden Menschen, der diese Welt mit offenen Augen betrachtet, eine Selbstverständlichkeit ist oder zumindest sein sollte?
Ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen, auch wenn mir manch einer dabei vielleicht nicht folgen mag, und grundsätzlich dazu aufrufen, mit allen Anti-ismen sehr verantwortungsbewusst umzugehen. Es müsste doch möglich sein, nahezu alles zu kritisieren (oder zu bewerten), ohne sich vorher ewig und drei Tage darüber Gedanken machen zu müssen, in welche Schublade ich jetzt gesteckt und womit ich gebrandmarkt werde.
Selbst wenn mir einzelne Züge religiöser Praxis aus gutem Grund nicht gefallen sollten, besonders solche, bei denen es um Überlieferungen und Traditionen und nicht um den Schöpfer selbst und dessen Offenbarungen geht, muss ich das mit allem Respekt aussprechen dürfen, bin dafür nur dem Schöpfer verantwortlich und fühle mich deshalb selbst ganz gewiss nicht gleich automatisch als Juden-, Christen-, Moslem- oder sonstiger Hasser. Eher im Gegenteil!
Umgekehrt fühle ich mich auch nicht gleich deshalb als Freund des Kapitalismus, des Zionismus und verwandter Nationalismen, nur weil ich die positiven Aspekte der Privatwirtschaft ebenfalls erkenne, ja und auch für die jahrtausendelange Sehnsucht der Juden nach einer Heimat und einem Ende der Ausgrenzung Verständnis habe. Das hindert mich ganz gewiss nicht daran, das verbrecherische Wesen von Ideologien von politischen, Wirtschafts- und gesellschaftlichen "Eliten" (ein Unwort in diesem Zusammenhang, ich weiß) wahrzunehmen und zu verurteilen, die sich solche zunächst einmal durchaus positiven Gefühle, Sehnsüchte und Antriebskräfte der Menschen zu eigen machen und zu schlimmsten Verbrechen missbrauchen, eine genau solche Ausgrenzung anderer eingeschlossen.
Über all das müsste man in aller Ruhe sprechen und durch solche Diskussionen zu einem Erkenntnisgewinn für alle Beteiligten, Unterstützer wie Gegner gleichermaßen, beitragen können. Selbstverständlich muss das vorurteilslos auch die Abkehr von eigenen Irrtümern einschließen.
Wie gesagt, man MÜSSTE es!! Leider kann man es (NOCH) nicht. Aber immer mehr Menschen auf der Welt legen die Scheuklappen ab und bemühen sich darum. Und genau darin sehe ich für mich persönlich eines der wichtigsten Ziele im Leben. Für mich ist das der einzige Weg, der zu gegenseitigem Verständnis, verantwortungsvollem Umgang mit der Schöpfung und vielleicht sogar allumfassender Liebe führt.



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