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Zur Verhaftung des Spions Rigi durch iran Sicherheit

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Von Brigitte Queck am 11. März 2010 09:00:02:

Die Iraner veranlassten ein kirgisisches Flugzeug zur Landung und verhafteten einen Terroristen

In einer spektakulären Aktion verhafteten iranische Sicherheitskräfte ihren gefährlichsten Terroristen und klagten die Amerikaner an, ihn unterstützt zu haben.

Das ist ein großer Erfolg unserer Sicherheitsdienste und eine schwere Niederlage der USA und Großbritanniens, sagte der irakische Sicherheitsminister Hejdar Moslehi. In der Tat, man startete eine erfolgreiche Operation, die zur Ergreifung des Anführers der Gruppe „Soldaten Allahs“ , Abdul Malek Rigi, führte, eine Aktion, wie sie so kaum ein Geheimdienst in der Welt wagen würde, die aber in der Tat so stattfand.
Der 29 jährige Rigi ist wegen Anschlägen angeklagt, bei denen einige Dutzend irakische Zivilisten und Militärs ums Leben kamen. Dieser Rigi flog am 23. Februar von Dubai nach Bischkek, der Hauptstadt von Kirgisien (Kirgisistan). Als sich das Flugzeug über iranischem Luftraum befand, wurde es von iranischen Abfangjägern gestellt und zur Landung in Bandar Abbas gezwungen. Dort traten Agenten des iranischen Geheimdienstes an Bord des Flugzeuges, ergriffen Rigi und führten ihn dann in Handschellen ab.
Wie Mahan Abedin, ein Londoner Experte des Forschungszentrums für Terrorismus behauptete, hat bislang kein Staat ein gewöhnliches Passagierflugzeug zur Landung gezwungen, um irgendeine Person an Bord zu verhaften.
Schon einige Tage später sagte Rigi vor iranischen Fernsehkameras aus, wer seine Hintermänner sind, es sind US-Amerikaner, sagte Rigi. Die Iraner erklären, dass er 24 Stunden vor der Festnahme auf einer USA-Basis in Afghanistan war und der gefälschte Pass, der ihm diente, von der CIA ausgefertigt worden war. Die Amerikaner sagten ihm, dass sie weder mit der Al-Qaida noch mit den Taliban Probleme hätten, antwortete er im englischsprachigen Fernsehen Press TV, der von der iranischen Regierung betrieben wird. Das größte Problem für sie ist, wie er sagte, der Iran. Sie schlugen ihm Unterstützung bei organisierten Anschlägen im Iran vor, versprachen ihm, ihn mit Geräten und Waffen auszurüsten und sogar ein Trainingslager in Südafghanistan für ihn zu besorgen, sagte Rigi.
Der Iran klagt schon seit einiger Zeit die US-Amerikaner an, dass sie den „Soldaten Allahs“ helfen, das Regime der Ajatollahs zu destabilisieren. Die bewaffnete Gruppe, die eigens von Rigi geführt wird, tritt seit einigen Jahren angeblich für die Rechte des im Südosten des Irans lebenden sunnitischen Volkes der Balutschen ein. Im vergangenen Jahr starben bei einem Selbstmordangriff der Stellvertretende Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden und 14 Angehörige der Revolutionsgarden.
Die iranischen Medien gehen davon aus, dass Rigi in Bischkek sich mit dem Sondergesandten der US-Regierung Richard Holbrooke treffen sollte, der just im gleichen Moment in Kirgisien weilte, als dort Rigi eintreffen sollte.
Die Amerikaner bezeichneten die Enthüllungen von Rigi als nicht ernst zu nehmen. Verbindungen zu den „Soldaten Allahs“ zu haben, stritt auch Großbritannien ab. Es sei gut, dass ein Mensch, der so viele unschuldige Menschen in den Tod gerissen hat, gefasst worden ist, ließ das Foreign Office in einem Kommunique verlauten. Ein Gefährte von Rigi behauptete in einem Gespräch mit arabischen Medien, dass die Geständnisse seines ehemaligen Chefs durch Folter erpresst worden seien und Rigi selbst dem Anschein nach unter dem Einfluss von Narkotika gestanden habe.
Es tauchten Meldungen auf, dass der iranische Geheimdienst große, wenn auch nicht die entscheidende Hilfe, bei der Ergreifung aus Pakistan erhalten hätte. Einer aus den Reihen der iranischen Opposition schrieb, dass Rigi schon vom pakistanischen Geheimdienst in Pakistan verhaftet worden sei, als er dort in einem Krankenhaus lag. Der Ergreifung des Flugzeuges sei nur ein Spektakel gewesen, dass unter Teilnahme pakistanischer Kollegen über den iranischen Geheimdienst organisiert worden sei.
Ohne unsere brüderliche Hilfe wäre die Verhaftung von Rigi nicht möglich gewesen, gestand auf einer Pressekonferenz der Botschafter Pakistans in Teheran. Westliche Experten neigen zu der Version, dass Rigi lange im pakistanischen Teil von Balutschistan lebte und wie die Iraner hervorheben, sich der Protektion des dortigen Militärgeheimdienstes erfreute.
Es ist möglich, dass die Pakistaner jetzt erkannt haben, dass ihnen mehr die Auslieferung als das Versteckhalten von Rigi nützt. Die Verhaftung des Chefs der „Soldaten Allahs“ erfolge nicht lange nach der Festnahme eines anderen gefährlichen Aufständischen, des mit den Taliban verbundenen Mullah Baradar. Islamabad hilft jetzt, die bewaffneten Gruppierungen zu bekämpfen, die es einst selbst geschaffen hat. Es zeigt sich, dass Islamabad zur Zusammenarbeit geneigt ist, was ihm die Verhandlungen mit Indien und dem Iran erleichtert, meint Hassan Abbas, Lehrbeauftragter an der Columbia-Universität.
So wie der große Erfolg der iranischen Sicherheitskräfte sicher auch im Zusammenspiel mit anderen Kräften möglich war, so gibt es auch die Gewissheit, dass die zahlreichen Aktivisten der „Soldaten Allahs“ im Rückzugsgebiet der iranisch-pakistanischen Grenze nicht ohne fremde Hilfe in der Lage waren, eine Serie der oben genannten Anschläge zu organisieren. Im August 2007 trat Rigi im persischen Rundfunk- Sender „Stimme Amerikas“ (Voice of America) auf, wo er als der „Führer der bewaffneten Widerstandsbewegung gegen den Iran“ vorgestellt wurde. Das rief nicht nur in Teheran, sondern auch unter der iranischen Opposition Verärgerung und Empörung hervor.
Zwei Tage später berichtete der US-amerikanische Fernsehsender „ABC News“ über geheime Finanzhilfen, die den „Soldaten Allahs“ gewährt würden. Die Kontakte des CIA mit der Gruppierung „Soldaten Allahs“ bestätigte seiner Zeit auch Robert Baer, einst amerikanischer Spion in Afghanistan, heute Berater der USA-Regierung für den Nahen Osten. Er meinte, die Idee der Zusammenarbeit wäre dann aber verworfen worden, als offensichtlich wurde, dass enge Beziehungen der Organisation mit der Al-Qaida bestehen.


Soweit die wörtliche Übersetzung des polnischen Artikels von Ludwika Wlodek-Biernat
in: Gazeta Wyborcza, Warschau vom 8. März 2010.

Übersetzer: Hans-Jürgen Falkenhagen

Kurzer Kommentar:
Der polnische Beitrag unterstellt, dass der pakistanische Geheimdienst den irakischen Sicherheitskräften bei der Festnahme des Terroristen Rigi logistische Hilfe geleistet hat. Das kann nicht ausgeschlossen werden, es zeigt, dass die USA sich nicht mal mehr auf ihren angeblichen Verbündeten Pakistan verlassen können.
Eine beachtliche Leistung des iranischen Geheimdienstes war die Festnahme von Rigi auf jeden Fall, wenn man bedenkt, dass er an Bord eines kirgisischen Passagierflugzeugs mit gefälschten Papieren von Dubai aus flog, die die Identität seiner Person tarnten. Wer den gefälschten Pass ausstellte, geht aus dem Artikel auch ziemlich klar hervor. Und ziemlich klar gesagt wird auch, dass in Kirgisien ein Geheimtreffen des Topterroristen Rigi mit dem USA-Sondergesandten für den Mittleren Osten und Afghanistan/Pakistan, Richard Holbrooke, stattfinden sollte. Die Amerikaner unterhalten in Kirgisien einen Luftwaffenstützpunkt und nach russischen Informationen auch einige Dependancen ihrer Geheimdienste.
Der Artikel verdeutlicht auch, dass US-amerikanische Geheimdienste islamische Bürger für die Erreichung ihrer politischen Ziele infam zu instrumentalisieren suchen.
Einerseits bekämpfen die USA den Islam bis aufs Messer, andererseits aber scheinen sie keine Probleme damit zu haben, wenn eine von ihnen organisierte und finanzierte Terrorgruppe missbräuchlich den Namen „Soldaten Allahs“ trägt. Das Phänomen der Al-Qaida muss dann ebenfalls für alle möglichen Zwecke herhalten. Es wird mal so und dann mal anders instrumentalisiert. Übrigens hat der iranische Präsident Ahmadinejad jetzt offiziell erklärt, dass die Terroranschläge auf das WTC und Pentagon am 11. September 2001 selbst inszenierte Terroranschläge der eigenen US- Geheimdienste waren. Dafür lägen schon lange unwiderlegbare Beweise vor, die auch in einer umfangreichen Literatur abgehandelt worden sind. Der Fakt der US-Eigentäterschaft steht also unumstößlich fest. Dennoch bedarf es nach wie vor der Zivilcourage einzelner, diesen Fakt als Wahrheit zu benennen und auch zu sagen, dass die Al Qaida hier für die amerikanische Kriegspolitik nur die „Rolle des dummen Augusts“ gespielt hat.
Nun, Afghanistan ist für Plutokraten, für die amerikanische Hochfinanz, wegen seiner vielfältig reichen Rohstoffe hochprofitabel und wegen seiner geografischen Lage inmitten der als Rivalen angesehenen Großmächte Russland, VR China, Indien und auch des Irans für die USA-Politik strategisch hochinteressant.
Damit sie aber nicht zu offensichtlich als Kolonialist dastehen, kolportieren die USA nach wie vor die Lüge des Angriffes auf das Welthandelszentrum in New York am 11. September 2001 als einen militärischen Angriff von afghanischem Boden aus.
Durch die bewusst falsche Interpretation des Artikels 51 der UNO-Charta wird der NATO-Angriffskrieg gegen Afghanistan, die fortdauernde militärische Besetzung des Landes, sowie die Knechtung des afghanischen Volkes durch die Besatzer gerechtfertigt.
Queck / Falkenhagen



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