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Re: Sie haben Sturm gesät und Wahnsinn geerntet

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Von Christoph Sanders am 09. März 2010 08:43:45:

Als Antwort auf: Re: Sie haben Sturm gesät und Wahnsinn geerntet von Fatima Özoguz am 07. März 2010 18:40:09:

Liebe Frau Özuguz,
schön, dass die Bedeutung der Spiritualität im wahren Islam so hoch gewertet wird. Dann besteht ja noch Hoffnung für die Gemeinschaft der Gottgläubigen.

>Auf jeden Fall gehört das Gebet, das rituelle wie das Bittgebet zu den höchsten spirituellen Erfahrungen, die ein Mensch machen kann, im Idealfall ist das Gebet die Himmelfahrt des Gläubigen! <

Ja, im Idealfall. Ich denke das Gebet ist sehr hilfreich, auch wenn es nicht die Worte selbst sind, die einen seelisch zu Gott bringen. Schliesslich sind Gebete ja keine Zaubersprüche. Jesus hat auch von langen, scheinheiligen Gebeten gesprochen. Worte, ohne Bezug zu Gott. Das ist es, was besonders die katholische Kirche befallen hat. Sie wird beherrscht von Schriftgelehrten und Hohenpriestern, die viel Schaden durch ihre "übergroße" Weisheit anrichten.
Lukas 10,21: "In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen."
Lukas 11,52: "Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel (der Tür) zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert."

>Das ist erfreulich, aber ich wünsche diesen aufrichtigen Menschen so sehr, dass sie auch die spirituelle Seite dieser Revolution werden erfassen können, denn mit reiner Politik ist das nicht zu erklären ,was dort geschah und geschieht. <

Ich habe die mit Hoffnung verbundene Vermutung, dass es die seelische Nähe einer sehr großen Zahl an Menschen zu Gott ist. Je näher bei Gott, desto gottähnlicher wird die Seele. Bis hin zur vollständigen Verschmelzung. Im Stadium der Verschmelzung ist die menschliche Seele das, was Gott ist. Reine übernatürliche Liebe zu allen Geschöpfen Gottes. Ohne Unterschied in Bezug auf Verwandschaft, Geschlecht, Alter, Aussehen, Glaube, Rasse, Lebenseinstellung, usw.
In diesem Zustand kann es auch keine Liebe ZU Gott mehr geben. Man ist seelisch, was Gott ist und das Ich ist verschwunden. Es ist wie mit zwei Flüssen, die sich zu einem Strom vereinen. Man kann nicht sagen, welcher Fluss das Wasser des Stroms fliessen lässt.
In Verbundenheit mit Gott ist man über Gott auch mit der Gemeinschaft verbunden und "sieht" als Gemeinschaft den rechten Weg ganz von selbst, ohne ihn sich gegenseitig mühevoll erklären zu müssen. Jeder Fels, der sich dem Strom entgegenstellt wird fortgerissen oder ausgehöhlt.

Da haben wir dann auch die Abwertung der Liebe zur Familie in Bezug auf die Liebe zur Gemeinschaft -in Gott. Auch wenn man nur für sich betrachtet, die Familie doch ein kleines bisschen mehr liebt. Der vergleichsweise kleine Anteil weltlicher Liebe kommt ja noch dazu.

Das wird meiner Ansicht nach vielfach falsch interpretiert, weil von einem gebotenen, bewußten Denken, Fühlen und Handeln gesprochen wird. Das ist aber nur die weltliche Voraussetzung für die reale, seelische Verbundenheit mit Gott. Die Hälfte des Weges.

Mit besten Grüßen,

Christoph Sanders



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