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Wenn der angeblich moralische Konsens dem Grundgesetz widerspricht

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Von Yavuz Özoguz am 23. Februar 2010 09:55:43:

Das Existenzrecht Israels zu diskutieren ist in Deutschland faktisch verboten. Dass aber die Existenz Israels in seiner heutigen Form dem deutschen Grundgesetz widerspricht, interessiert die Verbotsfanatiker nicht.

Wenn es um Integration geht, dann bestehen deutsche Politiker, deren Hofjournalisten und Wissenschaftler darauf, dass Muslime im Land das Grundsgesetz und dessen Werte zu akzeptieren und die dazugehörigen Gesetze einzuhalten hätten. Wenn es aber um Israel geht, werden Muslime in diesem Land (und nicht nur diese) faktisch dazu aufgefordert, das eigene Grundgesetz zu brechen.

Im aktuellen Fall geht es um die Teilnahme eines islamischen Geistlichen an der alljährlichen Quds-Tag Demonstration in Berlin. In diesem Zusammenhang hat sich Professor Wolfgang Benz vom Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin zu Wort gemeldet. Gemäß Medienangaben soll er gesagt haben: „Wer an einer Al-Quds-Demonstration teilnimmt, verstößt gegen einen moralischen und emotionalen Konsens in Deutschland darüber, dass das Existenzrecht Israels nicht bestritten wird. Das ist eine Folge des Holocaust und deutscher Verantwortung gegenüber Israel“.

Die Parolen des Quds-Tages sind kein Geheimnis. Die Demonstranten treten für das gleichberechtigte Miteinander von Juden, Christen und Muslimen in Palästina ein; nicht mehr und nicht weniger! Eine der bekanntesten Parolen in diesem Zusammenhang ist: „Juden, Muslime und Christen – Hand in Hand gegen Zionisten“. Dieser Ansatz würde – gemäß jenem Professor und fast aller Politiker in Frankfurt „gegen einen moralischen und emotionalen Konsens in Deutschland“ stehen, weil das Existenzrecht Israels in Frage gestellt werden würde. Damit geben alle jene Politiker ganz offen zu, dass Israel nicht existieren kann, wenn in dem Staat Juden, Muslime und Christen gleichberechtigt sind!

Es kann nicht oft genug wiederholt werden: Alle Antisemitismusforscher, alle pro-zionistischen Politiker und ihre teils kriegstreiberischen Hofschreiberlinge widersprechen mit jenem angeblichen Konsens dem eigenen Grundgesetz! Denn darin heißt es klipp und klar in Artikel 3 (3):

„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Es spielt hier keine Rolle, ob der Zionismus das Judentum als Rasse oder Religion definiert, den sowohl die Diskriminierung anderer aufgrund von Rasse als auch aufgrund von Religion ist gemäß dem Wertekonsens der Bundesrepublik Deutschland und dem festgeschriebenen Grundgesetz VERBOTEN!

Wer die einheimische Bevölkerung vertreibt und das Rückkehrrecht verweigert mit der Begründung, der “jüdische Charakter“ des Staates wäre dann gefährdet, diskriminiert Menschen aufgrund ihrer Religion (oder Rasse). Wer Juden in aller Welt, deren Vorfahren in den letzten 3000 Jahren nicht in der Region gelebt haben, ein Staatsbürgerschaftsrecht gewährt, aber die einheimischen Nichtjuden vertreibt, diskriminiert Menschen aufgrund ihrer Religion (oder Rasse). Wer Ländereien “besiedelt“ mit der Begründung, das sei das biblische Recht des jüdischen Volkes, und dafür die einheimische Bevölkerung vertreibt, diskriminiert Menschen aufgrund ihrer Religion (oder Rasse). Der gesamte Staat Israel ist auf dieser Diskriminierung der einheimischen Bevölkerung aufgebaut! Wie kann es da sein, dass es in Deutschland einen angeblichen “Konsens“ geben soll, der dem eigenen Grundgesetz widerspricht? Und wie will man muslimischen Mitbürgern die Einhaltung der Werte des Grundgesetzes Nahe bringen, wenn man sie selbst mit Füßen tritt, sobald es um Israel geht?

Israel, in seiner heutigen Form, wird definitiv nicht weiter existieren können! Im 21. Jh. wird die internationale Völkergemeinschaft die jahrzehntelange Diskriminierung aufgrund von Religion oder Rasse nicht mehr hinnehmen, selbst wenn die sogenannte “internationale Staatengemeinschaft“, womit die Politiker der Westlichen Welt gemeint sind, jedes Diktat des Zionismus unkritisch nachplappern.

Nur ein Israel, in dem folgender Grundsatz gilt, ist überlebensfähig: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Solch ein Israel wird aber nicht mehr Israel heißen, weil in einem demokratischen Rechtsstaat die Mehrheit der Bevölkerung bzw. deren Vertreter über den Staatsnamen entscheiden und nicht irgendwelche Kolonialisten.

Israel in seiner heutigen Form wird schon bald aufhören zu existieren. Die zionistischen Politiker, die für all die jahrzehntelang anhaltenden Massaker die Verantwortung tragen, werden vor einem Tribunal abgeurteilt werden. Geringere Vergehen werden in einer Art Wahrheitskommission (vergleichbar derjenigen in Südafrika) in die neue Gemeinschaft rckgeführt werden. Es mag sein, dass jene Entwicklung in wenigen Monaten beginnt, es kann auch sein, dass es noch Jahre dauern wird. Aber es ist definitiv nicht aufzuhalten, denn die Völker dieser Welt wollen nicht mehr unter Kolonialmächten und wahnsinnigen Imperien leiden. Und sobald Juden, Christen und Muslime einen gleichberechtigten Frieden in der Region eingeleitet haben werden und möglicherweise sogar als Friedensvorreiter wirken, werden deutsche Politiker und ihre Hofjournalisten sich plötzlich in einer Art Zionistendatei wiederfinden (vergleichbar den Stasi-Daten), die dann verdeutlicht, dass jene Politiker und Journalisten Jahre lang gegen das eigene Grundgesetz verstoßen haben und zudem dazu aufgerufen haben, gegen das eigene Grundgesetz zu verstoßen! All jene aber, die heute unter jenen Aufrufen leiden, werden dann entschädigt werden müssen für viele Benachteiligungen im Leben, weil sie die Werte des bundesdeutschen Grundgesetzes aufrecht erhalten haben.

Jene mitschuldigen Politiker und Hofjournalisten mögen heute über die obige Passage schmunzeln. Sie mag für sie sogar absurd und unvorstellbar sein. Aber so sicher haben sich südafrikanischen Politiker und deren Journalisten auch einstmals gefühlt, bevor das System zusammenbrach und so haben sich DDR-Politiker und deren Hofjournalisten auch gefühlt, bevor sich jener Staat aufgelöst hat.

Es mag für manche unvorstellbar klingen, aber es sind deutsche Muslime in diesem Land, die den Artikel 3 (3) im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verteidigen, auch mit ihrer Teilnahme an den Quds-Tags-Demonstrationen! Und es sind pro-zionistische Politiker und Journalisten, die genau jenen Artikel tagtäglich verhöhnen. Und die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland entscheidet, ob es sich für das Grundgesetz oder ein dem Grundgesetz widersprechenden imaginären Konsens entscheidet.



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