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Iran pokert nicht

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Von Yavuz Özoguz am 10. Februar 2010 10:38:31:

Poker ist ein menschenverachtendes Spiel, das Feindschaft schürt und ein hohes Suchtpotential beinhaltet und daher ist es im Islam verboten. Schade nur, dass westliche Politiker und ihre Hofjournalisten nur in Pokerdimensionen denken können.

Gleich mehrere Schlagzeilen des Tages behaupten, dass der Iran beim so genannten Atomkonflikt “pokern“ würde. Andere behaupten sogar, dass Iran “hoch pokert“. Poker ist aber ein im Islam absolut verbotenes Spiel, weshalb deren Inhalte hier für einen Teil unserer Leser kurz erläutert werden muss, da sie diese gar nicht kennen: Beim Pokern sitzen sich mindestens zwei “Spieler“ gegenüber und erhalten nach dem Mischen von Spielkarten eine bestimmte Anzahl von Karten in die Hand. Sie halten ihr “Blatt“ geheim, so dass nur sie es kennen, nicht aber die anderen Spieler. Durch eine einmalige Tauschgelegenheit können sie einen Teil ihrer Karten gegen andere austauschen. Die Kombination der Karten entspricht einer hierarchischen Qualität, die stärker oder schwächer ist, als die Qualität des gegenüber. Je mehr Karten man auswechselt, desto mehr wird dem gegenüber “signalisiert“, dass man noch nicht über das “starke“ Blatt verfügt, wobei dennoch unklar bleibt, was man an neuen Karten erhalten hat. Wechselt man hingegen z.B. keine einzige Karte aus, signalisiert man, dass man über ein starkes Blatt verfügt, wobei das auch ein “Bluff“ sein kann. Dem Ganzen wird dann dadurch die Krone aufgesetzt, indem man immer wieder Geld auf sein eignes Blatt setzt, die andere Seite kann dann mitsetzen oder aussteigen. Steigt sie aus, dann erhält der Verbliebene das bis dahin gesetzte Gesamtgeld, ohne dem Gegner zeigen zu müssen, ob er wirklich eine stärkeres “Blatt“ hatte. Hält der Gegner aber dagegen, muss man am Ende sein Blatt zeigen und gewinnt das “stärkere“ Blatt und kassiert sämtliches Geld. Neben den “normalen“ Regeln gibt es dann noch die kleinen Unwägbarkeiten der gezinkten Karten, so dass die eine Seite das Blatt der anderen Seite erkennen kann und andere Schummeltricks wie Spione usw..

Kurz zusammen gefasst ist Poker ein absolut unmenschliches “Spiel“, in dem die Spieler nur ein Ziel verfolgen: dem Gegner sein Eigentum abzunehmen, ohne jegliche Gegenleistung dafür zu erbringen! Da bestenfalls jene Zwangsenteignung durch Zufall, schlimmstenfalls durch Betrug erfolgt, ist das Spiel im Islam verboten. Zwar könnte man argumentieren, dass jeder Spieler “freiwillig“ mitspielt, aber würde jemand das verlustreiche Ergebnis seines Spiels kennen, würde er nicht mitspielen. Insofern liegt hier ein gewisser Zwang vor, der die Menschen zu Unmenschen machen lässt, zumindest am Pokertisch.

Merkwürdigerweise funktioniert westliche Politik mehr oder minder genau nach jenen Prinzipien, wie sie vereinfacht im Poker wiederzufinden sind. Allerdings belässt es die Westliche Welt nicht beim Zufallsprinzip sondern zinkt die Karten – wenn sie dazu in der Lage ist – oder setzt Spione ein, die über das gegnerische Blatt berichten, oder – falls alles nicht wirkt, - setzt so viel Geld ein, dass die Gegenseite allein an der Höhe des “Spiels“ kapituliert. Die Hofberichterstattung der Westlichen Welt ist seit Jahrzehnten auf diese Art von Politik so sehr eingeschworen, dass sie gar nicht mehr in andere Kategorien denken kann. Wenn z.B. ein vermeintlich schwächerer Gegner sich nicht ergibt, sich nicht dem Diktat der Westlichen Welt sofort unterordnet, dann vermuten die Pokerberichterstatter, dass jemand “blufft“, oder den Preis hoch treiben will, oder dieses oder jenes. Sie vermuten alles, nur nicht das, was ganz offen ist, denn sie können sich einfach nicht vorstellen, dass jemand von Anfang an mit “offenen Karten“ spielt. Das ist außerhalb der Vorstellungskraft von Casino-Politikern und Table-Dance-Berichterstattern, die glauben, dass jeder Mensch letztendlich käuflich sei.

An dieser Stelle fällt einem unweigerlich der Prostituiertenwitz ein, in dem ein Mann an der Hotelbar sitzend eine Frau fragt, ob er mit ihr auf ihr Zimmer kommen darf, wenn er ihr eine Million Euro gibt. Daraufhin reicht die Frau dem Mann ihren Zimmerschlüssel. Als der Mann dann nachfragt, ob es denn auch für 10 Euro gehen würde, ohrfeigt die Frau den Mann empört, reißt ihm den Schlüssel wieder aus der Hand und fragt: „Wofür halten sie mich?“ Der Mann antwortet: „Wofür ich sie halte, haben wir in der ersten Frage geklärt, jetzt geht es nur noch um den Preis.“

Ja, das sind die Denkkategorien westlicher Politik und deren Hofberichterstattung. Der Götze der Menschheit ist Geld. Jeder ist käuflich, es kommt nur auf den Preis an, und es gewinnt, wer besser Pokern kann; neuerdings sogar mit entsprechender Fernsehwerbung! Wahre Werte wie Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit, Opferbereitschaft und Ähnliches kommt in solchen Denkmustern genau so wenig vor, wie Gott, Gerechtigkeit, Propheten, Heilige, Jenseits, Gottesdienst durch Dienst an der Menschheit und ähnliche für den imperialistischen Kapitalismus abwegige Gedanken.

Die Führung der Islamischen Republik Iran aber pokert nicht! Sie ist auch nicht käuflich! Und die absolute Mehrheit des Volkes der Islamischen Republik Iran liebt ihre Führung und ist opferbereit. Das aber ist unvorstellbar in der Westlichen Welt. Immer wenn irgendwo eine Wahl von denjenigen gewonnen wird, die die Westliche Welt verachten, dann wittert man Wahlbetrug (jetzt auch bei den Orangenen). Es ist für Kapitalismusanbeter nicht vorstellbar, dass es Menschen gibt, die etwas anderes anbeten; selbst wenn sie inzwischen die absolute Mehrheit angewidert von den “westlichen Werten“ abwendet, da sie nur Heuchelei und Gewaltherrschaft im missbrauchten Namen von Demokratie und Freiheit sind.

Was den Atomkonflikt angeht, so hat der Iran von Anfang an eine Position vertreten, die sie in keinster Weise geändert hat und die sie “bis zum Ende“ (was immer das Ende sein wird) durchziehen wird. Der Iran ist berechtigt, sein Atomprogramm im Rahmen des Atomwaffensperrvertrages durchzuführen. Die Islamische Republik Iran wird sein Uran für friedliche Zwecke so weit anreichern, so weit es nötig ist. Im Rahmen von fairen, transparenten und garantierten Bedingungen können Kooperationen mit anderen Staaten diesbezüglich durchgeführt werden. Iran wird ganz sicher KEINEM Druck von Außen nachgeben! Je mehr die westliche Hegemonialpolitik glaubt, die Islamische Republik Iran unterdrücken zu können, desto mehr wird die Führung der Islamischen Republik Iran sich genau jenem Druck widersetzen! Das steht unweigerlich fest.

Inzwischen müsste es auch die westliche Hofberichterstattung zugeben: Der Iran hatte gar nicht vor – und auch noch nicht die technische Möglichkeit – Uran auf 20% anzureichern. Aber wie sollten westliche Politiker und ihre Hofjournalisten das zugeben? Haben sie nicht Jahrelang davor gewarnt, dass der Iran kurz vor der Bombe steht? Wie sollten sie jetzt ihren Lesern erklären, dass sie immer nur gelogen haben? Aus ihrer eigenen Sicht heraus ist es aber kein Lügen. Es ist Pokern! Und Pokern ist die Legitimation von Lügen in Suchtform. Ja, der Iran kann derzeit Uran noch nicht einmal auf 20% anreichern, und 85% wären nötig für eine Atomwaffe. Der Iran hat stets beteuert, dass sie die Atomwaffen nicht anstrebt. Die Führung hat aber auch stets beteuert, dass sie sich nicht unterdrücken lassen will; kein Pokern, ganz offene Aussagen, die jener nachlesen kann! Jetzt, da die Westliche Welt nicht nachlässt, ihre unmenschliche Unterdrückungspolitik fortzusetzen hat der Iran den nächsten Schritt zum 20% Uran eröffnet; sie bemüht sich ihre Kapazitäten auszuweiten. Sie hatten es angekündigt, und sie haben ihre eigene Ankündigung eins zu eins umgesetzt. Und es ist ihnen egal, was die Westliche Welt dabei denkt oder nicht. Der Iran spielt nicht!

Aber die Westliche Welt kann den Pokertisch nicht verlassen. Jetzt wird noch mehr gedroht, noch lauter, noch grausamer. Kommentatoren faseln von Atomkrieg. Ja, selbst Atomwaffeneinsätze gegen den Iran wären denkbar. Man will den “Gegner“ einschüchtern. Man setzt sehr viel auf das eigene Blatt. Aber der Gegner lässt sich nicht einschüchtern!

Niemand im Iran zweifelt daran, dass die Westliche Welt und deren Führungen über ein hinreichendes Grausamkeitspotential verfügt, um tatsächlich Atomwaffen gegen Zivilisten einzusetzen! Der erste und zweite Weltkrieg ist deren Erbe, kein muslimisches Erbe. Der Atomwaffeneinsatz in Hiroshima und Nagasaki ist durch die USA erfolgt. Aber auch heute können die Grausamkeiten in Guantanamo, Afghanistan, Irak und Palästina nur von Menschen befohlen worden sein, die jegliche Regung von Menschlichkeit verloren haben müssen! Nur Menschen, die am Pokertisch ihr eigenes Herz völlig verdunkelt haben, können die Entsorgung der eigenen strahlenden Atomabfälle in Form von Munition in fernen Ländern anordnen! Derartige Menschen gehören allesamt vor ein Tribunal und die Menschheit müsste vor ihnen geschützt werden. Aber die Westliche Welt ist der Meinung, dass derartige Menschen die Menschheit anführen sollen.

Nein, niemand im Iran zweifelt daran, dass die Westliche Welt gegenüber dem Iran zu noch größeren Grausamkeiten in der Lage ist, als gegenüber den Menschen in Guantanamo, Afghanistan, Irak und Palästina. Nicht einmal die so genannte “Opposition“ würde daran zweifeln. Allein diese Begrifflichkeit ist doch ein Beleg für die Unmenschlichkeit des Westlichen Systems. Welche Gruppe im Westen, die vor hätte, die eigene Verfassung gewaltsam zu vernichten, könnte sich “Opposition“ nennen? In der westlichen Welt wären das Verbrecher und gewalttätige Verfassungsfeinde. Aber am Pokertisch gilt das nicht für die Gegner. Es gilt nicht für die Verbrecher, die ihre Verbrechen im Namen der eigenen westlichen Seite ausüben.

Nein, die Bevölkerung der Islamischen Republik Iran – und das werden die nächtens Tage beweisen – ist auf alles gefasst, kann sich alles vorstellen und ist zu jedem Opfer bereit, nur und nur um ihren eigenen Gott zu dienen und nicht dem Götzen Mammon.

So lange westliche Politiker nur Pokern, und ihre Hofberichterstattung nur eine Casino-Berichterstattung ist. So lange die Westliche Wirtschaft eine Casino-Wirtschaft ist und der oberste Götze das Geld, so lange diese Menschen jenes grausame Spiel spielen, so lange werden sie auch nichts verstehen! Wenn sie aber unbedingt spielen müssen, dann wäre ein anderes Spiel, das dieses Jahr angeblich 100 Jahre alt geworden sein soll, angebrachter. Es heißt: „Mensch ärgere dich nicht!“

Noch besser aber wäre es, wenn die maßgeblichen Politiker der Westlichen Welt endlich erkennen würden, dass die Welt nicht am Westlichen Wesen genesen wird und daher sich nach menschlichen Werten umsehen. Der Iran braucht die Westliche Welt nicht. Aber die Westliche Welt braucht eine neue Denkweise, die wieder zurück zur Menschlichkeit führt; im Inneren wie im Äußeren. Und Deutschland könnte hier ausnahmsweise einmal Vorreiter für Frieden spielen und nicht immer nur Vorreiter für Weltkriege.



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