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Angstreligion gegen Liebesreligion

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Von Yavuz Özoguz am 21. Januar 2010 11:20:03:

Es war stets das Anliegen von Unterdrückersystemen in der Bevölkerung eine Stimmung der Angst zu verbreiten, um ihre Herrschaft damit abzusichern. Das war unter muslimischen Gewaltherrschern nicht anders als heute in der Westlichen Welt.

Der erste ummayadische Gewaltherrscher, der entgegen seiner eigenen vertraglichen Verpflichtung seinen verbrecherischen Sohn zum Kalifen ernannt hat und selbst in Saus und Braus lebte, war Muawiya, der Sohn von Abu Sufyan. Die von ihm angezettelten innerislamischen Kriege führten zu bis zu 30.000 Toten. Er hat als erster muslimischer Herrscher Paläste in Damaskus erbaut, während die Bevölkerung darbte. Und, um seine Herrschaft religiös zu rechtfertigen, hat er eine offene Verfälschung des Islam in kauf genommen! Obwohl es hinreichend warnende Überlieferungen des Propheten Muhammad (s.) über kommende “Sufyanis“ (Nachkommen von Abu Sufyan) gab, hat Muawiya jene Überlieferungen mit Hilfe seiner “Hofgeistlichen“ und seiner “Hofjournalisten“ ins Reich der Apokalypse “verschieben“ lassen. Durch die Stärkung der Ummayaden-Dynastie gelang es später in die einflussreichsten Bücher unter Muslimen, wie z.B. bei Buchari, Kapital aufzunehmen mit dem Titel “über die Vorzüge Muawiyas“. Kapitel über z.B. den Lieblingsonkel des Propheten “über die Vorzüge Hamzas“ sucht man hingegen vergeblich! Mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche wurde der Liebesislam des Propheten Muhammad, welcher von Imam Ali, Hasan und Husain weitergelebt wurde, in eine Art Hassislam und Angstislam umgewandelt. Während der Prophet die gewaltfreie Erziehung der Kinder eingeführt hatte, hat Muawiya sogar die Gewaltanwendung gegenüber Kinder und Erwachsenen predigen lassen, die nicht zum Gebet kamen. Geistige Nachkommen jener pervertierten Angstreligion kann man heute noch in Saudi-Arabien finden, wo Muslime mit dem Schlagstock zum Gebet geprügelt werden.

Wie aber konnte es dazu kommen? Warum wurde die Religion der Liebe in eine Art Angstreligion umgewandelt? Die Antwort auf jene Frage findet sich im Lebensstil der ummayadischen Herrscher, später der abbasidischen Herrscher, später der Soundso-Herrscher und fast aller Dynastien der Muslime! Sie lebten in Saus und Braus in Palästen der Verschwendung und des Reichtums, die nichts mit dem Leben des Propheten zu tun hatten. Hätte man den Liebesislam bewahrt, wäre die Herrschaft jener Haremsbetreiber hinterfragt und gefährdet gewesen.

Der Unterschied zwischen Angstreligion und Liebesreligion ließe sich ganz einfach an der Frage erörtern, ob man denn nicht täglich beten müsse. Die Angstreligion antwortet, dass man beten müsse, sonst gäbe es in beiden Welten Strafen. Während die Vertreter der Angstreligion die Strafe im Jenseits freundlicherweise Gott überlassen, übernehmen sie die Bestrafung im Diesseits selbst. Die Liebesreligion hingegen fragt zurück, ob man denn täglich trinken müsse. Sicher zwingt niemand einem dazu zu trinken, aber würde man es unterlassen, würde der Durst früher oder später zu einem Schaden führen. Und so führt die Liebesreligion den Menschen zu dem Durst seiner Seele und erläutert das Wesen des Menschen, den Sinn seines Daseins und den Grund seiner Erschaffung. Die Angstreligionsfanatiker in ihrer primitiven Denkweise “kontern“ mit einem Vers aus dem Heiligen Qur´an, dass der Mensch ausschließlich dafür erschaffen sei, um Gott zu dienen. Gewaltherrscher missbrauchen jene “Angst“ für ihre Zwecke. Die Liebesreligionsvertreter erinnern aber daran, dass Gott keines Dienstes bedarf, so dass jene Aufforderung zum Gottesdienst zum Ziel hat, das Potential des Menschen, Liebesempfänger sein zu können, auszuschöpfen.

Sowohl Vertreter der Angstreligion als auch Vertreter der Liebesreligion beten! Angstreligionsvertreter beten ihren Schöpfer an, weil sie Angst haben, sonst bestraft zu werden. Liebesreligionsvertreter beten ihre wahre Liebe an. Was hier in aller Kürze als ein Jahrtausend-Unterschied zwischen Vertretern der gleichen und dennoch so unterschiedlichen Religion skizziert wurde hat seine direkte Auswirkung auf unser heutiges Dasein und die Westliche Welt.

Vereinfacht dargestellt (mit allen noch bestehenden Schwächen) ist die Islamische Republik Iran Vertreter jener Liebesreligion des Islam. Niemand wird zum Gebet gezwungen, kein Mensch muss fasten und in religiösen Dingen gibt es keinen Zwang! Kritiker werden einwenden, dass das Kopftuch ja Pflicht sei, aber das ist auf die Schamvorstellung der Mehrheit der Bevölkerung zurückzuführen (übrigens auch vieler Christen und Juden) und kann daher hier in diesem Zusammenhang nicht gewertet werden. Es gibt Kirchen und Synagogen. Ihre Gräber werden geschützt. Jener Iran gilt als größter Feind der Westlichen Welt.

Der wohl offensichtlichste Vertreter der Angstreligion im Islam ist heute Saudi-Arabien. Dort müssen alle Läden zur Gebetszeit unter Androhung von Strafe geschlossen werden, alle “müssen“ zum Gebet, zur Fastenzeit wird bestraft, wer in einem Restaurant tagsüber speist (obwohl es im Islam viele Menschen gibt, die gar nicht fasten dürfen!) usw.. Es gibt keine Kirchen und kein Synagogen. Selbst die Gräber der Muslime wurden verwüstet.

Ja, genau hier kommt die Verbindung zu Heute und zur Westlichen Welt. Es ist kein Zufall, dass Saudi-Arabien der engste Verbündete der Westlichen Welt ist, dessen Gewaltherrscher nur mit US-Soldaten an der Macht gehalten werden können. Sie leben in Saus und Braus in verschwenderischen Palästen, kaufen sich Autos aus Silber, Badewannen aus Gold und Gespielinnen aus Hollywood. Sie leben ein Leben, das den Islam für ihre Gewaltherrschaft missbraucht. Auch wenn der dort vorgelebte “Islam“ scheinbar im krassen Widerspruch zur Westlichen Welt steht, so ist Saudi-Arabien mit seinen verkommenen Königshäusern tatsächlich der Westlichen Welt ideologisch sehr nahe, denn sie sind Vertreter der Angstreligion; eine Angstreligion, die durch Hofgeistliche und Hofjournalisten verbreitet wird.

Wenn man jetzt den Begriff “Religion“ nicht so eng begrenzt, sondern im Sinn von Ideologie, Weltanschauung und Glauben im allgemeinen Sinn interpretiert, so lässt die Westliche Welt ebenfalls genau jene Angstreligion verbreiten, damit wenige Reiche immer reicher werden können. In der Westlichen Welt muss man zwangsweise den Götzen der Westlichen Welt, das Kapital anbeten. Wer es nicht tut, wird vom Kapital bestraft. Man muss an das Kapital und die Zinswirtschaft “glauben“. Wenn man nicht daran glaubt, wird man verfolgt. Hofgeistliche und Hofjournalisten halten diese Angstreligion aufrecht.

Ein wirklich lehrbuchmäßiges Beispiel dafür, wie jene Angstkultur aufrecht erhalten wird, lässt sich an dem gestrigen Vorfall am Münchener Flughafen erkennen. Hofjournalisten erzählen uns folgende Geschichte: Da lässt ein Mann – Typ deutscher Geschäftmann – seinen Laptop kontrollieren. Nach der Kontrolle erhält er seinen Laptop zurück, packt diesen ein und läuft zu seinem Flieger. Aus noch nicht geklärten Umständen soll jener Laptop aber als potentielle Bombe erkannt worden. Zwar ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Mann in einem der fünf Flieger gestartet, die dann noch in die Luft gegangen sind, aber danach wird der Flughafen gesperrt, dutzende Flüge storniert und enorm viel Angst verbreitet.
Den Hofjournalisten ist es egal, wie jener Mann an den Polizisten mit Maschinenpistolen vorbei gekommen ist, die direkt hinter der Kotrolle patrouillieren. Wenn die Gefahr bestand, dass der Mann möglicherweise mit einer Bombe in einen Flieger gekommen sein konnte, warum ist keiner der fünf gestarteten Flieger zurück gerufen worden? Auch das fragt der Hofjournalist nicht. Einfach zuzugeben, dass hier eine Panne erfolgt ist, die erst in seinen missratenen Reaktionen zur halben Katastrophe wurde, wird nicht dargestellt. Ohnehin weiß jeder, der schon einmal über München geflogen ist, dass die Kontrollen in München drastischer und unmenschlicher sind, als an allen anderen deutschen Flughäfen! Der Autor dieses Artikels hat mit eigenen Augen miterlebt, wie eine 80-jährige Frau ihre Schuhe ausziehen musste, weil diese eine Metallschnalle hatten, ohne dass man der Frau einen Stuhl gereicht hätte. Die gesamte Hofberichterstattung hat offenbar nur ein Ziel: Angst verbreiten. Zuerst war die Angst, dass jener Laptop-Bomber schaden hätte anrichten können. Jetzt wird die Angst verbreitet, dass die Sicherheitsmängel so gravierend sind, dass wir uns allesamt nicht sicher fühlen können und daher Angst haben müssen.

Und im Rahmen dieser Angst regieren die Herrscher des Kapitals, schieben sich die Gelder der Armen zu und Gelder, die sie zukünftigen Generationen rauben. Sie leben in Saus und Braus und glauben die Welt zu “beherrschen“. Aber sie beherrschen gar nichts, außer die Angst derjenigen, die sich der Angst freiwillig hingeben!

Jesus hat sehr deutlich formuliert, worin sich die Liebesreligion auszeichnet: „Fürchtet euch nicht“. Sehr vieles deutet darauf hin, dass wir uns in einer sehr entscheidenden Phase des Kampfes der Angstreligion gegen die Liebesreligion stehen. Seit Kain und Abel hat scheinbar die Angstreligion obsiegt und sich daran gewöhnt zu siegen. Die Methoden haben sich jeweils der Zeit angepasst aber die Inhalte sind gleich geblieben. Die Besetzung des Irak und Afghanistan, die Vertreibung der Palästinenser, alle derartigen Unterdrückungen bauen auf doppelter Angst auf: Angst der eigenen Bevölkerung, dass von den Unterdrückten eine Gefahr ausgeht, und Angst gegen die Unterdrückten, dass sie sonst noch mehr unterdrückt werden.

Erstmalig aber hat die gesamte Menschheit die Gelegenheit, sich von dieser Angstspirale zu befreien. Die Kirchen und Hofgeistlichen in der Westlichen Welt haben sich zwar von der Liebesreligion der eigenen Inhalte schon längst verabschiedet und predigen die Angstreligion des Kapitalismus, mit dem sie zutiefst verbunden sind, selbst wenn sie manchmal Volkes Stimmung folgend etwas aufbegehren. Und ein Jahrtausende alter verstaubter “Islam“ eines Muawiya und seiner geistigen Nachkommen war stets eine Angstreligion. Aber jetzt stehen wir an der Pforte einer Epoche der Liebesreligion.

Glaubt man den Hofjournalisten und Hofgeistlichen, dann ist Imam Sayyid Ali Chamene’i, das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran, heutzutage die Verkörperung des Bösen und Projektion der eigenen Angst. Liest man hingegen seine eigenen Schriften und hört seinen Worten aufmerksam zu, dann kommt man zu einem anderen Schluss. Und jeder kann in aller Freiheit erkennen, wer Angst verbreitet und wer Hoffnung! Und Glaube, Hoffnung und Liebe werden obsiegen. Das müsste eine sich als christlich geprägt wähnende Gesellschaft schon einmal gehört haben!



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