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Re: Ägyptische Mörder, die den Friedensaktivisten schaden wollen

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Von Klaus Dick am 09. Januar 2010 11:42:05:

Als Antwort auf: Ägyptische Mörder, die den Friedensaktivisten schaden wollen von Yavuz Özoguz am 08. Januar 2010 16:59:07:

>Seit Wochen ist Ägypten Schauplatz eines unvorstellbaren Skandals der Westlichen Weltgeschichte, wogegen einige aufrichtige Juden, Christen und Muslime gemeinsam protestieren, und mittendrin erfolgt ein Mord, der die Handschrift grausamster Verbrecher trägt.
>Seit nunmehr einem ganzen Jahr wird Gaza ausgehungert! Wo bleibt der Aufschrei der Westlichen Welt? Seit einem Jahr erhält Gaza keine Baumaterialien, um die Ruinen des letzten Massakers an der Zivilbevölkerung zumindest äußerlich vergessen zu machen. Seit einem Jahr müssen Palästinenser selbst Schafe über geheime Tunnel in den Gaza-Streifen schmuggeln. Wo bleibt der Aufschrei der Weltlichen Welt gegen das größte Freiluft-Gefangenenlager unserer Zeit? Jetzt soll eine unvorstellbar lange und 30 m tiefe Stahlmauer auch die Tunnel verhindern, mit denen eine Notversorgung gewährleistet wurde. Wo bleibt der Aufschrei der Westlichen Welt, wo bleibt der Aufschrei in der muslimischen Welt? Wo sind die Araber? Wo sind die Ägypter!
>In der Westlichen Welt gibt es noch aufrechte und mutige Menschen, die diese Drangsalierung von 2 Millionen Menschen nicht mehr tatenlos hinnehmen wollten. Ein internationaler Hilfskonvoi mit rund 500 Friedensaktivisten aus aller Welt ist nach Ägypten gekommen und wurde dort von den Behörden festgesetzt? Wo ist die muslimische Bevölkerung Ägyptens, die zulässt, dass die Hilfe für ihre Glaubensgeschwister im Gaza auf ägyptischen Boden gewaltsam zurück gehalten wird? Wo sind die Gelehrten, die sich über Weichnachtbäume bei Muslimen zu Weihnachten aufregen und über jeden Unsinn eine Fatwa abgeben, aber in solch einem entscheidenden Moment schweigen? Jene Möchtegerngelehrten haben den heiligen Turban des Propheten in den Dreck einer Pharaonenherrschaft gezogen, von der sie sich aushalten lassen, wie Prostituierte.
>Aber es gibt jene 500 Mutigen aus alles Welt, und sie haben dafür gesorgt, dass sowohl Ägypten als auch, und vor allem, Israel tagelang nicht aus den Nachrichten kam, ohne dass die Nachrichtenhörer in aller Welt negative Gefühle gegen die Unterdrückungsregime in Ägypten und Israel entwickelten.
>Mitten in jene Propagandaschlacht der Mutigen an der Grenze zu Gaza, gegen die weltweiten Propagandaapparate, die den Hilfskonvoi angesichts von 500 Unterstützern Vorort und Tausenden in den jeweiligen Ländern (darunter auch in Deutschland) nicht vollends ignorieren konnten, “platzte“ eine Nachricht aus Ägypten, der die Hofberichterstattung gleich mehr Aufmerksamkeit widmete, als der großen heldenhaften Aktion der 500 Mutigen. Angeblich muslimische Fanatiker hätten vor einer Kirche in Oberägypten nach einer Weihnachtsmesse sechs koptische Christen und einen muslimischen Wachmann erschossen. Der muslimische Wachmann war wohl eher ein Schönheitsfehler in jener Propagandanachricht. Die Kopten feiern Jesu Geburtstag erst am 6. Januar.
>Warum aber sollten Muslime – unabhängig davon, wie fanatisch sie sind – irgendwelche Menschen in Ägypten (unabhängig davon, welcher Religion sie angehören) – ermorden, während sie die eigene Regierung unbehelligt lassen angesichts der Verbrechen gegen die Bürger im Gaza. Warum sollte “muslimische Fanatiker“ die Hilferufe von zumeist christlichen und jüdischen Aktivisten, um Muslimen zu helfen, völlig ignorieren und in keinster Weise darauf reagieren, um dann auch noch jener Aktion mit solch einem Mord zu schaden!
>Angesichts eines Detroit-Bombers, der sich schlimmstenfalls hätte die Hose verbrennen können – Gott sei Dank waren die Passagiere nie gefährdet – und eines Karikaturen-Attentäters, der mit eine Axt ein Haus eindringt, um einem Menschen zu ermorden (tatsächlich eine Axt), könnte man zu der Vorstellung gelangen, dass muslimische Attentäter grundsätzlich Vollidioten sind, die gerade einer Anstalt entlaufen sind. Und daher könnte man auch zu dem Schluss kommen, dass jene Attentäter in Ägypten eben nicht so weit denken können, dass sie mit ihrer Tat – einmal abgesehen davon, dass es ein Verbrechen ist, im Islam zu den schwersten Sünden gehört und die Todesstrafe zu Folge hat – dem Islam und den Muslimen Schaden zufügen. Aber es ist schon frappierend, wie solche Attentate stets dann geschehen, wenn es der Westlichen Welt und Propaganda am besten passt!
>Wenn man die Struktur von Geheimdiensten analysiert, wenn man von den “Führungsoffizieren“ solcher Vollidioten, Verbrecher und Mörder und deren Auftrag erfährt, dann sieht das Bild anders aus. Wenn man dann auch ganz nebenbei erfährt, dass innerhalb Europas ein Passagier mit Sprengstoff in seinem Koffer durch halb Europa geflogen, ist, dass ihm die Geheimdienste untergeschoben haben (angeblich um die Flugsicherheit zu testen), dann wird man die wahren Verbrecher in ganz anderen Kreisen suchen, als unter Muslimen, die eine Axt besitzen.
>Das Verbrechen in Ägypten gegen die Kopten ist ein grausames Verbrechen, dass jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch zweifelsohne verurteilen wird. Es wird Zeit, noch deutlicher als je zuvor, diejenigen zu verfluchen, die solche Grausamkeiten gegen die gesamte Menschheit begehen. Es wird Zeit all jene zu verfluchen, die verantwortlich sind für die Morde in Palästina, in Ägypten, im Irak, in Afghanistan und an anderen Orten der Welt, Morde an unschuldigen Zivilisten unter Juden, Christen und Muslimen.
>Aber so lange die absolute Mehrheit unter Muslimen wie Nichtmuslimen, unter der von Kapitalismus dominierten Welt wie auch der restlichen Welt, schweigsam zusieht, wie Millionen von Menschen unterdrückt, beraubt, vertrieben und ermordet werden, sind alle Schweigsamen Mitschuld an jedem Verbrechen, dass im Zusammenhang mit jener Unterdrückung steht, völlig unabhängig davon, ob Extremisten im missbrauchten Namen des Islam oder Geheimdienste im Namen des Kapitalismus jene Verbrechen begehen.


Ja, es ist wirklich ein Skandal, der sich in Bezug auf die katastrophale Situation in Gaza in der westlichen Welt - und hier ganz besonders auch in Deutschland - abspielt. Von der israelischen Regierung ist ja leider nichts anderes als permanente Menschenrechtsverletzung zu erwarten; aber dass auch die ägyptische Regierung dieses grausame Spiel weitgehend mitspielt ist doch nicht zu fassen! Nicht nur, dass besagter Hilfskonvoi erst nach langem Hin und Her nach Gaza gelassen wurde, wurden von ca. 1400 Menschen aus zahlreichen Ländern, die zum Jahrestag des israelischen Terrorangriffs auf Gaza der dortigen Bevölkerung ihre Solidarität bekunden wollten - auch wieder nach längerem Hin und Her - gerade einmal 100 gnädigerweise von den ägyptischen Behörden ein auf wenige Tage beschränkter Aufenthalt gewährt.



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