Im Namen des Erhabenen

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Dialog der Kulturen


Die Lügen über den Islam stammen zunächst von Muslimen

Muslim-Markt, 6.5.2007 - Eines der Merkmale von Islamhassern besteht darin, dass sie ihrem Hass durch menschenverachtende Geschichten über den Propheten des Islam Ausdruck verleihen. Viel zu oft können sie dabei leider auf Quellen der Muslime zurückgreifen, da sie sic selbst nur unzureichend von diesem Müll befreit haben.

Der G8-Gipfel im unheiligen Damm gibt den Muslimen im deutschsprachigen Raum zumindest einige Wochen Entlastung und etwas Luft zum Atmen, denn alles, was dieser Tage in Europa passiert, wird G8-Gegnern angelastet, und ausnahmsweise soll die Armee zur Unterstützung der Polizei nicht gegen Muslime eingesetzt werden. Diese Atempause in der unaufhörlichen "Abwehrschlacht" gegen aggressive Anfeindungen sollten Muslime dringend dazu nutzen, ein wenig im Inneren aufzuräumen. Eine gute Gelegenheit dazu gibt ein kurioses Ereignis aus Ägypten von vor nur wenigen Wochen.

An der so hoch geehrten Al-Azhar-Universität in Kairo hatte Professor Izzat Attia einen "Trick" veröffentlicht, wie eine erwachsene muslimische Frau auch über einen längeren Zeitraum problemlos mit einem fremden Mann zusammen in einem geschlossenen Raum arbeiten könnte, ohne dass die natürliche Affinität zwischen Mann und Frau, die miteinander vertraut werden, entsteht. Die Frau sollte den erwachsenen Mann vor der Kooperation an der eigenen Brust nuckeln lassen!

Bevor wir an dieser Stelle weiter schreiben, entschuldigen wir uns bei allen anstandsliebenden Glaubensgeschwistern wie auch nichtmuslimischen Lesern und weisen gleichzeitig darauf hin, dass es sich nicht um einen üblen Aprilscherz handelt, sondern um den Müll der muslimischen Geschichte, von dem wir uns immer noch nicht hinreichend bereinigt haben! Denn bei aller Lustfreundlichkeit, die es im wahrhaftigen Islam zweifelsohne gibt, geht dieser Vorschlag - noch dazu von einem Hochschullehrer der altehrwürdigen Al-Azhar-Universität - dann doch extrem zu weit.

Die sensationellen "Überlegungen" Professor Attias gehen auf eine ganze Reihe von Überlieferungen zurück, die in keinem geringeren Buch stehen als im "Sahih Muslim", einem der zwei wichtigsten Bücher für die sunnitische Orthodoxie nach dem Heiligen Qur'an. Muslim ibn al-Hadschdschadsch hatte seine Sammlung der Überlieferungen als "Sahih", also wahrhaftig und fehlerfrei, eingestuft, und die herrschenden Gewaltherrscher aller späteren Dynastien, hatten sich dieser Einstufung angeschlossen und teilweise sogar diejenigen verfolgt, die Zweifel an jenen Sammlungen äußerten.

Bei der erwähnten Angelegenheit handelt es sich nicht um eine Ausrutscher-Überlieferung. Vielmehr gibt es im 8. Band des Sahih Muslim das Kapitel (heute mit der Nummer 28) mit der Überschrift "Nähren (mit der Brust) eines erwachsenen Jungen". Mit den heutigen Nummerierungen der Hadithe 3421-3431 beinhaltet es immerhin 11 Überlieferungen mit vergleichbarem Inhalt, mehrfach mit Bezug auf die Prophetenfrau Aischa als Überlieferin:

Eine Frau namens Sahla bint Suhail soll zum Propheten des Islam gekommen sein und ihm geschildert haben, wie ihr Ehemann eifersüchtig werden könnte, wenn ihr angenommener erwachsene Sohn Salim das Haus betritt. Dazu muss man wissen, dass es im Islam zwar eine sehr angesehen Tat ist, ein Waisenkind aufzunehmen, aber es keine Adoption im westlichen Sinn gibt. Der angenommene Sohn wird nicht als enger Verwandter betrachtet. Der Prophet soll darauf geantwortet haben, dass sie ihm die Brust geben soll. Entsetzt antwortet Sahla bint Suhail, dass ihr angenommener Sohn doch schon erwachsen sei, worauf der Prophet dann angeblich antwortet, dass er das wisse. Der aufgenommen Sohn Salim gehörte immerhin zu denen, die den Propheten bei der Verteidigungsschlacht von Badr geschützt haben. Für den nichtmuslimischen Leser sei ergänzend darauf hingewiesen, dass ein Milchsohn wie der leibliche Sohn die Mutter auch ohne die islamische Bedeckung sehen darf.

In verschiedenen Versionen der Überlieferungen geht Sahla nach Hause, gibt dem erwachsenen Sohn die Brust und die Eifersucht des Ehemannes weicht! In einer Überlieferung (Nr. 3427 in Sahih Muslim) geht Aischa dann allerdings noch einen Schritt weiter. In einem Disput mit Umm Salama, die ebenfalls eine Frau des Propheten ist, äußert Umm Salama ihr Unbehagen darüber, dass Aischa alleine einen jungen Mann empfängt, worauf Aischa die oben genannte Geschichte erwähnt und damit indirekt andeutet, dass sie jenem jungen Mann die Brust gegeben hätte. Umm Salama entgegnet, dass sie diese Methode nicht akzeptiert und jene Behauptung - wenn überhaupt - nur eine Sonderregelung für Salim gewesen wein müsse.

So weit so schlecht. Professor Attia hat nichts weiter getan, als jene Überlieferungen auf die heutige Zeit zu "übertragen", um in der Arbeitswelt eine Erleichterung zu bewirken - zumindest nach seiner Vorstellung. Nach fünfmaligem Stillen könnten die Frauen sogar ihren Kopfschleier vor den männlichen Kollegen abnehmen, weil sie symbolische Verwandte seien, erklärte er dem Satellitensender "Al Arabijja".

Diese Auslegung führte in Ägypten zu Entsetzen unter Muslimen und zu Witzen und hämischen Karikaturen unter jenen, die dem Islam schon immer gern eins auswischen wollten. Die ägyptische Tageszeitung "Al Dustour" warnte ihre Leser: "Wundern Sie sich nicht, wenn Sie beim Betreten eines Regierungsgebäudes einen 50jährigen Beamten sehen, der an der Brust seiner Kollegin nuckelt."

Andere Hochschullehrer, insbesondere die Weiblichen waren weniger amüsiert. Die Professorin für Theologie Malika Jussef bezeichnete die Debatte als "krank". Der Widerstand anderer Gelehrter führte dazu, dass Attia seinen Vorschlag zurück zog und sich entschuldigte. Er habe eine "schlechte Interpretation eines spezifischen Falles aus der Zeit des Propheten" durchgeführt, schreibt er in einer Erklärung, welche die Universität veröffentlichte, um die Wogen zu glätten. Al-Azhar habe zudem ein Disziplinarverfahren gegen den Theologen eröffnet.

So weit so noch schlechter. Denn bei der ganzen Debatte ist niemand aufgestanden und hat gesagt: Jene Überlieferungen sind glatte Lügen! Es spielt dabei keine Rolle, wer Aischa jene Worte in den Mund gelegt hat, aber sie sind falsch! Und "Sahih Muslim" ist ein Werk von Menschen und nicht von Gott und damit fehlbehaftet. Nicht jede Überlieferung in dem Werk ist fehlerfrei! Niemand an der Universität hat sich getraut, das einmal auszusprechen. Und so werden die Islamhasser und Karikaturisten auch in Zukunft zahlreiche gefundene Fressen vorfinden, um ihren Islamhass auszuleben. Und die Munition für ihre Dreckschleudern liefern ihnen die Muslime selbst!

So lange sich Muslime nicht von diesem eigenen Müll entledigen, so lange Muslime nicht verstehen, dass der Heilige Qur´an und die Ahl-ul-Bait (die heilige Familie des Propheten) untrennbar miteinander verbunden sind und die Wahrheit nur über diese Quelle gesichert werden kann, so lange werden sie sich auch damit abfinden müssen, dass man sich - in solchen Fällen berechtigterweise - über sie lustig macht!

Die ersten Lügen über den Islam stammen von den Muslimen selbst. Es waren Muslime, die den vierten Kalifen kriegerisch bekämpft haben und den Muslimen schwerste Verluste zugefügt haben, unter den Angreifern auch Aischa. Es waren Muslime, die den Prophetenenkel Imam Hasan so kläglich im Stich gelassen haben, dass der verkommene Umayyade Muawiya an die Macht kommen konnte und gegen jegliche Vereinbarung mit Imam Hassan seinen noch verkommeneren Sohn Yazid an die Macht gebracht hat. Es waren Muslime, die den Prophetenenkel Imam Hussain in Kerbela zusammen mit seinen nächsten Gefährten, darunter Frauen und Kinder abgeschlachtet haben, um dem Trunkenbold Yazid zu dienen. Und es waren Dutzende von späteren teilweise miteinander konkurrierenden Dynastien der Muslime, die solche Überlieferungen durchaus zugetan waren, da ihr eigenes Leben aus Ausschweifungen und einer brutalen Gewaltherrschaft bestand. Die Prachtbauten der Paläste in der ganzen islamischen Welt zeugen von jenen Herrschern.

Aber es sind auch Muslime, die heute angefangen haben, sich dieses Mülls zu entledigen. Es sind Muslime, die überall in der muslimischen Welt sich von dieser unsäglichen Vergangenheit trennen und sich für eine blühende Zukunft einsetzen, selbst wenn es erst die eigenen Enkel miterleben werden. Und genau das ist der Grund dafür, warum überall in der Welt lauter USAmas wie Pilze aus dem Waldboden wachsen und das US-Propagandaministerium jeden ihrer Worte übersetzt. Haben Sie jemals gelesen, dass eine geistig-moralische oder politische Rede von Imam Khamene'i komplett ins deutsche Übersetzt wurde von z.B. der Springer-Presse? Oder haben Sie je eine komplette Rede von Sayyid Nasrullah aus dem Libanon lesen können? Sind diese nicht "Bösewicht" genug, dass man ihre Reden lesen darf? Jene Reden braucht man auch nicht erst auf geheimen Kanälen irgendwelchen dubiosen Internetseiten zukommen zu lassen, damit dann ein Wettlauf der westlichen Übersetzer entbrennt. Sie sind frei zugänglich? Was ist der Grund, dass jede Rede eines USAma weltweit vermarktet aber die wirklichen Reden der wahrhaftigen Vertreter des Islam ignoriert werden in der westlichen Welt?

Die Antwort ist ganz einfach: Der wahre Islam ist derart attraktiv, derart wahrhaftig und aufrichtig, derart logisch und menschenfreundlich, derart gerechtigkeits- und freiheitsliebend, dass er eine "Gefahr" darstellt für die westliche Ideologie des Raubtierkapitalismus. Daher darf er nicht gehört werden. Aber ein "Islam", der solch kuriosen Dinge fabriziert, wie jüngst in Ägypten beobachtet, ist genau jener "Islam" der "gefördert" wird, mit USAmas und mit dubiosen Gruppen in palästinensischen Flüchtlingslagern, die vorgestern noch niemand kannte und die gestern ihre Waffen mit US-Geldern erhielten.

Lasst uns endlich von befreien, damit wir den "Sahih" (wahrhaftigen) Islam leben können. Und dann werden wir - so Gott will - miterleben, dass immer mehr Menschen, auch in der westlichen Welt, sich immer weniger von Hasspredigern beeinflussen lassen und immer näher an die Seite von Muslimen rücken.

Für die unverbesserlichen unter uns Muslimen, die darauf bestehen, dass jeder Buchstabe in Sahih Buchari und Sahih Muslim fehlerfrei ist, sei am Ende auf folgende Überlieferungen hingewiesen, die dann ja auch fehlerfrei stimmen werden:

Sahih Buchari Band 9, Buch 89 Hadith Nummer 329:

Der Prophet sagt: Es wird 12 Oberhäupter der Muslime geben und alle werden von den Quraisch sein.

Sahih Muslim Buch 20, Hadith 4477 (sowie an 6 weiteren Stellen):

Das Kalifat wird nicht enden bevor 12 Kalifen regiert haben, und alle werden von den Quraisch sein.

Es wird Zeit, dass die Muslime auch in Deutschland das erkennen.

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