Rede Karslis
Rede zur Buchvorstellung:
DER FALL KARSLI. EINE ANTISEMITISMUS-DEBATTE
am 24. Juni 2003 12 Uhr im Radisson SAS Hotel Düsseldorf Von Jamal Karsli
Vor gut einem Jahr wurde der "Fall Karsli" durch zwei angeblich
antisemitische Äußerungen von mir ausgelöst: Im Rahmen meines
friedenspolitischen Engagements im Nahostkonflikt veröffentlichte ich eine
Pressemitteilung mit dem provokanten Titel: "Die israelische Armee wendet
Nazi-Methoden an". Des Weiteren beklagte ich in einem Zeitungsinterview den
Einfluss der zionistischen Lobby, die eine große Medienmacht innehat. Diese
Äußerungen waren der Anlass für eine äußerst wirksame Medienkampagne gegen
mich, die zu meinem vorläufigen politischen Tod und der Diffamierung meiner
Person führte.
Über den "Fall Karsli" ist viel diskutiert worden. Die sogenannte
Antisemitismusdebatte entfachte in den Medien. Doch so ausführlich über den
"Fall Karsli" und den darauf folgenden "Fall Möllemann"
berichtet wurde, so sehr zeichnete sich die Berichterstattung durch
Einseitigkeit aus: der allgemeine Tenor war in der Regel stets, dass ich durch
unglaublich antisemitische Äußerungen rechtsradikale Wählerkreise anspreche.
Die Medienkampagne hat dazu geführt, dass ich partei- und fraktionslos wurde.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass ich auch ideenlos bin. Im Gegenteil: Am
kommenden Sonntag, dem 29. Juni 2003 gründe ich hier in diesem Hotel die neue
Partei Frieden, Arbeit, Kultur und Transparenz - kurz: FAKT!.
Seit dem öffentlichen Ende des "Fall Karsli" habe ich fast ein
Jahr recherchiert und Kontakte zu vielen Menschen aufgenommen, die nicht mit der
durch die Medien verbreiteten Lesart des "Fall Karsli" einverstanden
waren. Das Ergebnis meiner Recherche liegt nun in Form des Buches vor, dass ich
Ihnen heute vorstellen möchte: "Der Fall Karsli. Eine
Antisemitismusdebatte". Neben der Schilderung der Ereignisse aus meiner
Sicht, habe ich viele Stimmen der Debatte, die in Deutschland nicht oder nur
sehr leise zu Wort kamen, zusammen getragen. Was viele Menschen nicht wissen,
ist z.B., dass zahlreiche jüdische Friedensaktivisten mich in der
Medienkampagne unterstützt haben. So hat der israelische Friedensaktivist,
Autor und Historiker Shraga Elam z.B. eine Petition für meine Unterstützung
formuliert, die weltweit von 33 jüdischen Persönlichkeiten wie z.B. dem
Ausschwitzüberlebenden Dr. Hajo Meyer, dem Süd-afrikanischen Minister Ronnie
Kasrils, dem Politologen Dr. Uri Davis und der Trägerin des alternativen
Friedensnobelpreises Felicia Langer unterschrieben wurde. In meinem Buch zitiere
ich zahlreiche - zum großen Teil übrigens ebenfalls israelische - Artikel,
Essays und Analysen der Antisemitismusdebatte, die hierzulande kaum bekannt sind
und den "Fall Karsli" in einem völlig anderen Licht erscheinen
lassen. Ich habe außerdem einen Nachruf zum plötzlichen Tode von Jürgen W.
Möllemann formuliert. Sein tragischer Fallschirmabsprung erfolgte kurz nach
Fertigstellung meines Manuskriptes. Besonders das Datum seines Todes hat mich
ebenso erschüttert wie bewegt: Vor genau einem Jahr, am gleichen Tag, dem 05.
Juni 2002, habe ich die nordrhein-westfälische Landtagsfraktion der FDP
verlassen.
Das Ergebnis der vorliegenden Analyse des "Fall Karsli" und der
Antisemitismusdebatte ist der Nachweis, dass ich erstens kein Antisemit bin und
dass es bei diesem Politskandal zweitens um weit mehr als um meine persönliche
Erfahrung ging. Ich lege in meinem Buch dar, dass die Wogen gegen mich deshalb
so unverhältnismäßig hoch schlugen, weil ein äußerst wunder Punkt unserer
Nation berührt wurde: Hier ging es um das schwierige Verhältnis zwischen
Deutschland und Israel, es ging um die deutsche Vergangenheitsbewältigung der
Naziverbrechen. Die weitreichende Tabuisierung des Themenkomplexes rund um die
deutsch- israelischen Beziehungen, die wie ein verstaubter, schwarzer Schleier
auf unserem Lande liegt, möchte ich mit meinem Buch durchbrechen. Ich werde
aufzeigen, inwiefern dieses Tabu in einen Freibrief für Machtmissbrauch und
Korruption mündet.
Detaillierte Vorgehensweise und Auszüge Die ersten Seiten meines Buches
widme ich meiner speziellen Vita zwischen Orient und Okzident. Im Anschluss
daran erläutere ich die inneren Konflikte, die schließlich zu meinem Austritt
bei den Grünen geführt haben. Zitat: "Dass Joschka Fischer im Dezember
1969 noch an der PLO-Konferenz in Algier teilgenommen hatte, schien einem
anderen Zeitalter anzugehören, so radikal war sein Umschwenken ins israelische
Lager. Ich frage mich, ob es einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen
Auszeichnungen und Preisen, die Herrn Fischer zukamen, und seiner plötzlich
veränderten Haltung, gibt. Bekanntlich lässt sich ja nicht nur mit Geld,
sondern auch mit immateriellen Werten bestechen. Können wir damit rechnen, dass
Herr Fischer nach dem Doktortitel der Universität Haifa, dem
Heinz-Galinski-Preis der jüdischen Gemeinde zu Berlin und der im Rahmen der
christlich-jüdischen "Woche der Brüderlichkeit" verliehenen
Buber-Rosenzweig-Medaille demnächst den "Friedenspreis" des Paul
Spiegel oder des Ariel Scharon erhält? Im Gegenzug könnte Herr Fischer sich
bei Ariel Sharon bedanken, indem er ihn als "Mann des Friedens" für
den Friedensnobelpreis vorschlägt...." Zitatende.
In dem Kapitel "Eine folgenschwere Pressemitteilung" schildere ich
die Umstände und die geringe Reaktion der Grünen auf meine Formulierung
"Die israelische Armee wendet Nazi-Methoden an" sowie die
Unverfrorenheit, mit der die Partei sechs Wochen später - plötzlich - als ich
zur FDP übergetreten war und ganz Deutschland eine kollektive Hetzjagd gegen
meine angeblich antisemitische Position begann, ihre vorgespielter "political
correctness" in geheuchelter Entrüstung gegenüber meinem NS-Vergleich zur
Schau stellte.
Über meine Zeit in der FDP berichte ich in dem Kapitel "Der Fall Karsli"
detailliert: Über das kennen und schätzen lernen von Herrn Jürgen Möllemann
und seiner Politik, die sich überschlagenden Ereignisse, die immer absurder
werdenden Vorwürfe und natürlich über die Motive und Hintergründe der
einzelnen Teilnehmer der Kampagne gegen mich. Führende Köpfe der Politik wie
Guido Westerwelle und Hans Dietrich Genscher beschuldige ich der Heuchelei und
Doppelmoral. Zitat: "Und plötzlich, unvermittelt und wie aus heiterem
Himmel, schloss er (Guido Westerwelle) sich gemeinsam mit Hans- Dietrich
Genscher nun der Forderung an, dass ich aus der Fraktion ausgeschlossen werden
müsse. Ob sein plötzliches Umschwenken, seine nun zu vernehmende Forderung,
die Partei müsse sich komplett von mir trennen, mit seiner bevorstehenden
Israel-Reise zusammenhing? Als ich mich mit Herrn Möllemann darüber unterhielt
und wir uns beide über die eigentlich unerklärliche Sinneswandlung von Herrn
Westerwelle und Herrn Genscher wunderten, fiel uns beiden die ähnlich
mysteriöse Wandlung des Joschka Fischer ein. Nach seinem Frankfurter Prozess im
Januar 2001 äußerte sich der eingefleischte und - als solcher weithin bekannte
- langjährige Palästinenserfreund plötzlich nur noch wie ein
Regierungssprecher der Likud- Partei Ariel Scharons. Ob sich hier der Mossad
eingeschaltet hatte? Der Gedanke, dass hier hinter den Kulissen gewisse,
offenbar sehr wirksame Hebel zum Einsatz gekommen sein mussten, die für ein
auffallend israel- freundliches Verhalten einflussreicher deutscher Politiker
sorgten, lag zumindest sehr nahe." Zitatende.
Bei der Aufdeckung der Hintergründe des Fall Karsli widme ich den beiden
Vorsitzenden des Zentralrats der Juden besondere Beachtung. Ich klage die
derzeitigen Vertreter dieser Organisation an, mit Hilfe der in Deutschland
weithin gefürchteten Antisemitismuskeule unreflektierte und bedingungslose
Stimmungsmache zugunsten der israelischen Regierung zu betreiben und warne vor
den Konsequenzen des von ihnen inflationär gebrauchten Antisemitismusvorwurfs.
Zitat: "Nach eingehender Analyse ergibt sich folgendes Bild: Diejenigen,
die Herrn Möllemann, mir und der gesamten FDP vorwarfen, die latent vorhandenen
antisemitischen Stimmungen in der Bevölkerung in eine unlautere
Wahlkampfstrategie einzubinden, waren tatsächlich selbst diejenigen, die die
Antisemitismuskeule zu wahltaktischen und meinungsbildenden Zwecken
missbrauchten. Durch diesen leichtfertigen Missbrauch entsteht jedoch das
Gegenteil der ursprünglichen Absicht: Die Folge ist nämlich eine Verwässerung
und Banalisierung des Begriffs "Antisemitismus". Durch seinen
inflationären Gebrauch verliert er seine ursprüngliche Schärfe, und das ist
sicherlich nicht im Sinne der besonderen Verantwortung der Deutschen gegenüber
den Juden! ... Verfolgen wir noch einmal das Vorgehen des Zentralrats der Juden:
Nach meiner Aufnahme in die FDP wurde seitens des Zentralrates zunächst
gedroht: Wenn die FDP sich nicht wieder von mir distanziere, werde das (nicht
weiter spezifizierte) Konsequenzen haben. (....) Erst nach einem Gespräch
zwischen dem Zentralrat und der FDP-Spitze am nächsten Morgen war eine
vermeintliche Entspannung angesagt: Paul Spiegel attestierte (!) der FDP nach
einem Frühstück mit Guido Westerwelle, dass sie nichts mit einer nazistischen
Partei zu tun habe .... Hat die FDP es also tatsächlich nötig, sich von Paul
Spiegel attestieren zu lassen, dass sie keine Nazi-Partei ist? ... Die Kampagne
gegen mich wurde durch gezielte Äußerungen des Zentralrats der Juden, genauer
durch seine beiden Vorsitzenden Paul Spiegel und Michel Friedman, ausgelöst und
in Gang gehalten. Dies waren hauptsächlich öffentlich formulierte Forderungen,
Drohungen und Diffamierungen. Ich betrachte die beiden Herren daher als
Hauptverantwortliche für die Hetzkampagne gegen mich, die meinen politischen
Tod zum Ziel hatte. Diese Hetzjagd betrifft jedoch nicht nur mich persönlich,
sie dient darüber hinaus als warnendes Beispiel für all diejenigen, die der
menschenverachtenden israelischen Politik in den besetzten Gebieten ebenfalls
kritisch gegenüberstehen. Ihnen allen wurde mit dem "Fall Karsli"
unmissverständlich klar gemacht, was sie erwartet, wenn sie ihre Stimme gegen
die Menschenrechtsverletzung durch das israelische Militär und die israelische
Politik in Palästina erheben.
Ich betrachte die Herren Spiegel und Friedman daher als äußerst
gefährliche Gegner meiner friedenspolitischen Arbeit, besonders im Hinblick auf
meinen Einsatz für einen gerechten Frieden im Nahen Osten. Denn in ihrer
kritiklosen Unterstützung des israelischen Regimes nehmen diese beiden Herren
die grausamen Ereignisse in Palästina, das regelrechte Abschlachten
Unschuldiger, billigend in Kauf." Zitatende. Michel Friedman, der sich
stets wirksam als moralische Instanz Deutschlands inszeniert hat, steht heute
selber auf der Anklagebank und erlebt die Gnadenlosigkeit einer Medienkampagne
am eigenen Leibe. Sein Drogenkonsum sind schlimm genug, schlimmer jedoch sind
seine Kriegstreiberei und die Art und Weise, wie er als Handlanger des
Kriegsverbrechers Ariel Scharon dessen Verbrechen und seine menschenverachtende
Aggression unterstützt. Dafür sollte er zusammen mit Ariel Scharon und Paul
Spiegel in Den Haag vor dem internationalen Gerichtshof auf der Anklagebank
sitzen.
Den ersten Teil des vorliegenden Buches, die Wiedergabe der Ereignisse,
schließe ich mit einem Ausblick ab. Zitat: "Die öffentliche Stellungnahme
zu brisanten Themen gleicht in Deutschland der Begehung eines Minenfeldes: Ein
falsches Wort, und man ist in gesellschaftlicher Hinsicht tot, sprich, man
verliert seine Stellung und seine Achtung in dieser Gesellschaft.
Meine umstrittenen Äußerungen sowie die daraus resultierende Verunglimpfung
meiner Person und meiner gesamten bisherigen Arbeit lösten sowohl in der
Bevölkerung als auch bei den Experten in Sachen Friedensforschung,
Religionswissenschaften, Nahostkonflikt, bei Politologen, Historikern und
anderen Wissenschaftlern ein beispielloses Echo aus. Ihre Beiträge und
Kommentare habe ich recherchiert und gebe sie im zweiten Teil meines Buches, der
"Analyse", exemplarisch wieder. Folgendes Zitat stammt z.B. von dem
jüdischen Historiker Moshe Zuckermann: "Israel betreibt seit Jahrzehnten
ein brutales Okkupationsregime und unterdrückt die Palästinenser, ganz
abgesehen davon, dass es ihre nationale Selbstbestimmung verhindert. Jeder
anständige Mensch muss diese historisch unabweisbare Realität
verurteilen." Ein anderes Zitat kommt von Dieter Elken, Rechtsanwalt und
Mitglied der Bundesleitung der Linken Opposition in und bei der PDS:
"Spiegel und mit ihm viele, die derzeit mit viel Verve Möllemann, Karsli
und Co. ein Spiel mit dem Antisemitismus vorwerfen, mißbrauchen die
Legitimität des Kampfes gegen den Antisemitismus. Anti- Antisemitismus wird
demagogisch instrumentalisiert, um Kritik an der israelischen Politik zu
delegitimieren und diese Kritik aus der bürgerlichen Öffentlichkeit zu
verdrängen. [...] Es liegt auf der Hand, daß die Kritik am Zionismus als einer
politischen Bewegung oder die Kritik an der israelischen Regierungspolitik
ebenso wie die Kritik am israelischen Staat nicht mit Judenfeindschaft
gleichzusetzen ist." Zitatende
Und ein weiteres Zitat aus meinem Buch: "Bei der Begriffsbestimmung, was
Zionismus ist, sind Philosophen und Historiker gefragt, nicht Politiker oder
Medienvertreter. Aber scheinbar fürchten diejenigen, die derzeit die Macht
haben, Begriffe zu definieren, eine derartige Differenzierung. Sie haben Angst,
eine Begriffstrennung könne zu einer Hinterfragung der Inhalte führen. ...
Wenn ich also von "den Zionisten" spreche, meine ich jene
Interessengruppen, die den Zionismus zu einem menschenverachtenden Instrument
werden ließen, dem unzählige Menschen bereits zum Opfer gefallen sind und das
für die Vertreibung eines anderen Volkes, nämlich das der Palästinenser,
verantwortlich ist."
Für meine Aussage, dass die zionistische Lobby eine große Macht besitzt,
liefere ich im nachfolgenden, gleichnamigen Kapitel "Die zionistische
Lobby" fundierte Belege. Was in Deutschland kaum bekannt ist, weiß in
anderen Ländern, speziell den USA, jedes Kind. Die zionistische Lobby AIPAC
(American Israel Public Affairs Committee) selbst macht keinen Hehl aus ihrer
Macht, sondern demonstriert sie offen. Es gibt neben mir genügend
Persönlichkeiten, die zu dem gleichen Ergebnis wie ich selber kommen: Eine
derartige Machtfülle, wie sie die zionistische Lobby innehat, führt zu
gefährlichen Einflussmöglichkeiten. Der renommierte israelische Träger des
alternativen Nobelpreises Uri Avnery formuliert dies folgendermaßen: "Die
jüdische Lobby ist natürlich eine der stärksten in den USA. Die jüdische
Gemeinde ist außerordentlich gut organisiert nach strengen, autoritären
Richtlinien. Ihre wahlpolitische und finanzielle Macht wirft einen langen
Schatten auf die zwei Häuser des Kongresses. Hunderte von Senatoren und
Mitglieder des Repräsentantenhauses wurden mit Hilfe von jüdischen Spenden
gewählt. Widerstand gegen die Direktiven der jüdischen Lobby käme politischem
Selbstmord gleich. Sollte die AIPAC eine Resolution einbringen, mit der die Zehn
Gebote abgeschafft werden sollen, dann würden 80 Senatoren und 300
Kongressleute dies sofort unterzeichnen. Diese Lobby erschreckt selbst die
Medien und sichert so ihre starke Verbundenheit mit Israel. [...] Zitatende.
Die "Blätter für deutsche und internationale Politik", eine
weithin anerkannte politische Fachzeitschrift, befasst sich in dem
ausführlichen Artikel "Einfluss des Zionismus in den USA und der
Welt" mit der zionistischen Lobby. Der Autor Michael Lind erinnert in dem
Artikel z.B. daran, dass in Clintons Regierung über 60 US-Israelis arbeiteten
und damit wichtige Schlüsselpositionen innehatten. Dies waren z.B.
- Madelein Albright, (Außenministerin) - Robert Rubin - (Finanzminister) -
William Cohen - (Verteidigungsminister) - Alan Greenspan - (Präsident der
US-Notenbank) - Dan Glickman - (Landwirtschaftsminister) - George Tenet - (Chef
des Geheimdienstes CIA) - Samuel Berger - (Chef des Nationalen
Sicherheitsrates).
"Bürger mit israelischer Staatsbürgerschaft stellen in den USA einen
Bevölkerungsanteil von etwa 3 Prozent.
Die Schlüsselstellungen der US-Administration werden etwa zu weit mehr als
der Hälfte (einige Quellen behaupten bis zu 90 Prozent) von Israelis gestellt.
Genauso wie bereits bei Clinton dargestellt, steht der Anteil israelisch
geprägter Politiker auch in Bushs Umgebung in keinem Verhältnis zum
Bevölkerungsanteil der Amerika-Israelis. [...] Israelische Staatsbürger im
Weißen Haus und direkter Umgebung:
Es sind insgesamt 28, darunter z.B. ·Richard Perle, Paul Wolfowitz, sowie
Henry Kissinger. Sie sind die Architekten des Kriegs gegen den Irak.
Obwohl obige Belege schon einen eindeutigen Charakter haben, ist ein Zitat
des Israelischen Ministerpräsidenten Sharon der endgültige Beweis, dass die
Zionistische Herrschaft der USA kein Hirngespinst antisemitischer
Verschwörungstheoretiker ist: Anfang Oktober 2001 sagte Sharon zu Peres:
"Jedes Mal wenn wir etwas tun, erzählst Du mir Amerika wird dies oder das
tun ... Ich will Dir etwas sehr klar sagen: Mach dir keine Sorgen über
amerikanischen Druck auf Israel. Wir, die jüdischen Leute, kontrollieren
Amerika, und die Amerikaner wissen es."
Dieses Zitat wurde von zahllosen durchaus seriösen Medien (z.B. dem TV-
Sender Phönix) aufgegriffen, von Sharons Sprechern später auf Nachfragen nicht
bestätigt aber auch nicht dementiert. "
Zum Abschluss meiner Buchvorstellung möchte ich Ihnen das Vorwort der
israelischen Menschenrechtsanwältin, Autorin und Trägerin des Alternativen
Nobelpreises FELICIA LANGER vorlesen:
"Das Buch "Der Fall Karsli. Eine Antisemitismusdebatte" ist
eine Art Anatomie der Verleumdung und der Hetzkampagne, der Unterdrückung von
Meinungen und ein Beleg dafür, wie man jede Kritik an Israels
völkerrechtswidrigem Verhalten im Keim erstickt, in dem man sie als
Antisemitismus diffamiert.
Die politische und gesellschaftliche Demontage und Ausschaltung des Kritikers
sind obligatorisch, um ein abschreckendes Beispiel zu statuieren, unter dem
Motto: "Wehe denjenigen, die es wagen!..."
Empörend, manchmal auch traurig, aber nicht entmutigend, weil der "Fall
Karsli" als Beweis dient, dass man allem zum Trotz, nicht jeden mundtot
machen kann.
Eine wichtige Lektüre!"
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INHALT
Einleitung
CHRONOLOGIE
Deutsch-Syrer oder syrischer Deutscher? Ein geborener Brückenbauer Erste
Schritte in die Politik Rasterfahndung
Friedenspolitik Türkei und Kosovo Tschetschenien Irak Afghanistan
Der lange Abschied von den Grünen Der 11.September und "die Achse des
Bösen" Die 2. Intifada Eine folgenschwere Pressemitteilung Erste Kontakte
mit Jürgen Möllemann Austritt bei den Grünen
Der "Fall Karsli" Wahltaktischer Schlagabtausch Scharons Handlanger
Aufnahme bei den Liberalen Eine Wunderwaffe in Deutschland Der Kompromiss Der
Druck steigt Das Ultimatum Ein Bauernopfer auf dem Weg zur Macht Ausblick
ANALYSE
Der Zentralrat der Juden in Deutschland Die Klage Jüdische Kritiker Ein
lukrativer Sonderstatus Ein sakrosankter Kriegstreiber
Die Antisemitismusdebatte Klärung des Begriffs Antisemitismus Über das
Fischen im Trüben Die jüdischen Antisemiten Noch ein jüdischer Antisemit!
Wortwahl oder Inhalt? Apartheid in Israel Unterstützung vom Altkanzler Um
wessen Existenzrecht geht es? Trauma kontra Leben? Deutsche Kollektivreflexe
Noch ein rechtsradikaler Friedensaktivist? Die Antisemitismusdebatte im Landtag
NRW Der beliebte Vergleich mit den Nazis
Zionismus Entstehung und Zielsetzung Beginn der Okkupation Palästinas Erste
Konflikte Der Holocaust Beginn der ethnischen Säuberung Messianischer
Neozionismus
Die zionistische Lobby Die AIPAC Die World Zionist Organisation (WZO) Jude,
Israeli, Zionist? Von der Wichtigkeit, zu differenzieren
Die Rolle der Medien Die Gleichschaltung der Medien Pro-israelische
Berichterstattung Druck aus Israel Nur ein "bedauerlicher Vorfall"?
Verpflichtung zum Maulkorb
ANHANG